Ein rhythmischer und lebendiger Gesang, der einem freudigen Herzen ent- springt und der Gedanken und Körper zu einem Ausdruck des Lobes erfasst. Verschiedenste Sprachen, alle möglichen Gebetsformen, hunderte von Farben, tau- sende Stimmen... Es ist etwas Neues und Einzigartiges hier in Medjugorje, an dem vielleicht die „traditionellen“ Pilger nicht gewohnt sind, aber auf jeden Fall etwas Lebendiges, das dich einlädt, dich nicht zu isolieren und dich bewegt, an dem einzigen Leib teilzunehmen, was nichts anderes ist, als der Frühling der Kirche, der mystische Leib Christi.
Dies ist das Festival der Jugend, Ereignis, das sich zum siebzehnten Mal wie- derholt, das aber immer neu ist, stets voll an Gnaden, und immer neue Jugendliche anzieht und daher neue Gebete und neue Begeisterung mit sich bringt. „Lampe für meine Schritte ist dein Wort und Licht auf meinem Weg“ war der Titel des Treffens.
Alle sind der unwiderstehlichen Einladung aus den verschiedensten und ent- ferntesten Ländern gefolgt. Alle Jugendlichen tragen in sich einen echten Samen des Guten, den Wunsch nach Wahrheit, die folglich eine innere Suche erzeugen. Die Jugendlichen haben die Fähigkeit das Wahre und Echte zu erkennen, und daher das, wofür es sich aus- zahlt, sich von allem Übrigen zu entledigen, alles zu verkaufen und abfahren, sich zu ver- schenken.
Nun also singen und preisen sie Gott am Fuß dieser kahlen Berge und diesen „leid- tragenden“ Steinen; hier beten sie Jesus im Heiligsten Sakrament des Altars an; hier das auserwählte Volk der wahren Christen, jener, die den Glauben leben, die in jenem Stück Brot den Retter erkennen, den Erlöser des menschlichen Geschlechtes, bereit, alles für das Zeugnis zu geben, dass Er Gott ist, der wahre Gott, der einzige Gott.
Er ist der Mittelpunkt, Er ist tatsächlich die einzige Antriebsfeder, die Quelle und der Grund so großer Freude. Alle wussten es und waren bereit dafür Zeugnis abzulegen; nur deshalb erstreckte sich die vereinte Begegnung über eine vergängliche Begeisterung der Welt... Er machte aus uns einen einzigen Leib, Seinen Leib.
Vom ersten Augenblick an hatte man klare Sicht, als am Abend des ersten August jede der anwesenden 50 Nationen vorge- stellt wurde, und sie freuten sich, diese ver- treten zu dürfen. Als aber Jean Paul, viel- leicht einziger, anwesender Libanese in Medjugorje, an das Mikrophon trat, hat sich ein Beifall erhoben, der lange, stark, bewegt auf dem Platz widerhallte, um Solidarität zu bekunden, der sich nicht auf naive Nationalismen oder leere politische Missbilligung beschränkte.
Das Fehlen der libanesischen Pilger hat sich nach vielen Jahren bemerkbar gemacht. In der Tat gab es stets eine Gruppe, die bei keinem Festival fehlte. „Wir haben an euch gedacht, liebe Libanesen“ – sagte Fr. Marijo am Beginn einer hl. Messe, „wir haben den Platz für die Radiofrequenz vorgesehen, und eure Fahne war auch unter den anderen gereiht... Nun ist anstelle der Frequenz nur ein Kanal, aber es gibt eine Frequenz, die bis zu euch gelangen kann und die keine Grenzen kennt, und diese ist die Frequenz des Gebetes, die Frequenz der Liebe“.
Welche Freude an der hl. Messe am Sonnenuntergang auf dem großen Platz teil- zunehmen, der von einer unübersehbaren Menge an Seelen gefüllt war! Jede dieser Messen hat einen solchen Wert und ist sol- ches Geschenk, dass eine Reise von 15, 20, 25 Stunden gern in Kauf genommen werden kann... Welche Freude und Kraft zu sehen und zu spüren, dass alle in deiner Umgebung an einer lebendigen Liturgie der Rettung teilnehmen! Nicht passiv, son- dern indem sie sich von einer Gnade formen und ändern lassen, die sich verschenkt, von einem himmlischen Geschenk eines Gottes, der mitten unter uns wohnt und sich offen- bart, und Gesicht und Stimme des naheste- henden Bruders annimmt.
Welche Freude und welche Kraft so das größte Wunder des christlichen Lebens neu zu erleben: Gott, der vom Himmel herab steigt und sich auf dem Altar überlässt, der von 30.000 Jugendlichen umsäumt ist. Und Er steigt dann vom Altar herab um uns zu besu- chen: Er kommt zwischen uns herab, um in uns einzukehren; von den Priestern auf Händen getragen, schreitet Er auf kiesigen Wegen einher, zu den Bänken, unter schwit- zenden, müden und wartenden Menschen, um einen jeden zu erreichen, ihn persönlich mit dem zu besuchen, was er im Innersten nötig hat, dass es berührt und verwandelt wird.
Es scheint, dass das Gebet wirklich von einem einzigen Leib emporsteigt, Blicke begegnen sich wie Gebet und Segen. „Komm’ Brot, das heiligt. Komm’ und verkläre uns. Komm’ in uns zu wohnen, komm’ und verwandle uns in Dich, komm’ und mache uns heilig.
Komm’ jetzt zum Bruder, der vor mir steht, komm’ und sättige jenen Blick voll Wünsche, komm’ und versiegle und schütze für immer jene Hoffnung, die in diesem Gesicht aufleuchtet...
Komm’ in diese meine Schwester, komm’ und wohne in ihr. Komm’ in diesen meinen Freund, komm’, damit er Dich dort- hin bringe, wohin Du ihn jetzt einladest zurückzukommen. Komm’ und nimm’ das Anerbieten meines Lebens an...“
Man merkt das Staunen, die Dankbarkeit, und wieder entladet sich die Freude in einen Gesang des Dankes, der sich allseits erhebt. Jesus ist mit uns, den Vater zu besingen und zu preisen, glücklich, einfach unter Seinen geliebten Geschöpfen zu sein.
Welche Freude und welche Kraft..., ja, denn Freude ist Kraft. Lebendige Kraft muss man weiter geben, sie ist Mut für die Zukunft, sie ist Verkündigung, die Zweifel vertreibt und die Last der Angst und Gleichgültigkeit besiegt.
Ich beharre auf die Hl. Messe, denn sie war sicherlich die bewegendste und wich- tigste Zeit des Tages, auch wenn sich nicht alle völlig dessen bewusst waren... Ich glau- be, dass sie erst im Himmel den Wert der Rettung vollkommen eines jeden gemein- schaftlichen Gebetes und Anerbietens rund um das eucharistische Opfer am Altar ver- stehen werden. Nur im Himmel werden wir die umfangreiche, geistliche Wirklichkeit erkennen und welche Heilseffekte das eucharistische Opfer bringt.
Nun kehren die Jugendlichen wieder heim, ein jeder in seinem eigenen Alltag. Sie schwärmen aus, bleiben im Gebet ver- eint, sind sich gegenseitig geistliche Stütze. Ein jeder muss sich mit einem schwierigen Alltag auseinander setzen, und das mit vie- len anderen Jugendlichen, die Gott nicht kennen oder diesen ablehnen, der so demütig ist, ein jeder aber mit dem Wunsch und der Sicherheit, Kind und Zeuge Mariens in dieser Zeit zu sein.
Ich komme das dritte Mal nach Medjugorje. Das erste Mal kam ich, weil Freunde mich herbrachten. Es war eine star- ke Erfahrung und ich habe eine neue Dimension entdeckt, den Glauben zu leben. Ich glaube, würde man in unseren Pfarreien die Hl. Messe auch mit solchen Gesängen feiern und mit solcher Begeisterung beglei- ten, würde man sie viel intensiver erleben. Diesmal habe ich die Wallfahrt nicht mehr in der Gruppe erfahren, sondern als persönlichen Weg, etwas viel Innerliches.Diese Tage haben auch in mir einige Fragen aufgeworfen, wie den Wunsch eines tieferen Nachdenkens, um Antworten auf mein Leben zu finden, die allein Gott geben kann.
Ich komme das sechste Mal nach Medjugorje. Hierher kommen bedeutet, ein Loslösen von der Außenwelt, eine spirituel- le Erneuerung. Jedes Mal, wenn ich nach Hause komme, habe ich für einen Monat ein Lachen im Gesicht... so ist Medjugorje, es ist etwas, das eine Spur hinterlässt.
Jedes Jahr habe ich eine andere Erfahrung, etwas, das in dir den Wunsch wieder zu kommen weckt. Ich glaube, dass ich mich nirgends so unterhalte, wie hier, es ist so schön so viele Menschen in meinem Alter versammelt zu sehen, alle, um zu bezeugen, dass die Madonna hier erscheint, und sich über ihre tatsächliche und spürbare Anwesenheit zu freuen. Das ist Medjugorje.
Für mich ist dieses Festival der endgül- tige Sieg über mein Gefühl der Einsamkeit. Nie habe ich mich in der Masse bei Konzerten wohl gefühlt, die Menge hat mich stets Einsamkeit spüren lassen... die- ses Mal nicht! Ich bin Menschen begegnet, die mir sehr viel gegeben haben!
Wie jeder Gläubige weiß ich, dass wir uns mehr einsetzen müssen, das Gute auf Erden zu erbauen... Hier aber, da ich so vie- le Menschen sehe, die sich entschlossen für das Gute einsetzen, habe ich endlich ver- standen, dass das möglich ist.
Ich habe mich amüsiert, mehrere Fotos geknipst, aber auch das war nicht eine ober- flächliche Erfahrung. Ich sah, stellte fest, verstand, wie schön es ist Mensch zu sein, in all seinen Ausdrucksweisen: Freude, Besinnung, sogar Trauer. Ich habe eine besondere Zärtlichkeit in den Menschen festgestellt, wie ich sie nirgendwo gesehen habe. Es scheint unglaublich, dass es „sol- che“ Jugendliche überhaupt gibt. Ich habe Angst nicht mehr so beten zu können, wie ich hier gebetet habe.
Ich kannte diesen Ort nicht, und als ich las, dass die Madonna Botschaften gab, glaubte ich nicht daran, sie kamen mir alle gleich vor, weshalb ich nach Medjugorje kam und mir nichts erwartete.
Ich habe hier fantastische Dinge vorge- funden... Im Westen ist heutzutage Beten bei- nahe kriminell, hier spüre ich den Wunsch zum Gebet. Nachdem ich mit den anderen fünf Rosenkränze gebetet habe, möchte ich allein noch weiter beten. Es kommt mir vor, dass ich hier ich selbst sein und Gemeinschaft mit anderen haben kann. Es ist wie sich von vielen schweren Rüstungen zu entledigen und wirklich frei zu sein, einen Sinn zu finden für das, was wir tun. Das alles verleiht dir einen Schub, um nach Italien heimzukehren und das Leben auf anderer Weise zu bewältigen, da ich weiß, dass alles, was wir machen nicht Selbstzweck ist, sondern eine geistliche Bedeutung haben kann.
Um von diesem Ort zu erzählen, darf man nicht bei den Sehern oder Botschaften stehen bleiben, oder bei bestimmten Zeugnissen, denn hier ist eine Atmosphäre, ein Etwas, das die Grenzen sprengt und alles mit ein bezieht. Man kann es nicht erklären, denn im Grunde gibt es nichts Komplizierteres, als den Glauben zu verstehen... Sicher werde ich zurückkommen und werde versuchen, so vie- le Leute, wie möglich mitzubringen, denn mit Worten ist es nicht leicht, all das weiter zu geben. Ja, ich hoffe diesen Ort bekannt zu machen, auch deshalb, ja besonders wegen jener, die mich ausgelacht haben, als sie hör- ten, dass ich hierher komme: Ich möchte die- se Personen von dem herausreißen, was sie Leben nennen, was aber in Wirklichkeit ein Überleben ist.
Ich bin dankbar, dass mich die Madonna im Alter von sechzehn Jahren hierher gebracht hat.
Dieses Ereignis in Medjugorje ist von großer Innerlichkeit geprägt, auch für uns Priester, die wir es nötig haben, zum Wesentlichen zurückzukehren, d.h. zu Jesus in der Eucharistie und zum Wort Gottes. Das müssten wir stets tun, aber das bleiben besondere Momente. Hier ladet die Mutter auch die Jugend zum Wesentlichen ein, ein Leben nach dem Herzen Gottes und dem Evangelium zu erbauen.
Zur Geburt einer Gesellschaft der Liebe müssen die Jugendlichen merken, dass es Personen gibt, die das wünschen, Personen wie sie; heute schmälert die Welt diese Begeisterung und führt zu Entmutigung. Eine lebendige Kirche erfahren, ist etwas Überwältigendes für ihren Glauben (der Jugendlichen AdR). Mit dieser Ermutigung sind die Reserven an Begeisterung und Großmütigkeit überraschend, die in ihnen geweckt werden. Wir haben für unsere Pilgergruppe das Motto gewählt: „Solang Jesus ist, besteht Hoffnung“.
Ich bin zum ersten Mal in Medjugorje. Sollte ich sagen, warum ich gekommen bin, dann wohl um die Wahrheit zu finden. Voriges Jahr war ich in Köln und wenn ich einen Vergleich anstelle, möchte ich sagen, dass das Klima ungefähr dasselbe ist, aber hier ist die Spiritualität stärker, man spürt, dass es eine gesegnete Erde ist.
Die nächtliche Anbetung war der schön- ste von mir erlebte Moment. Ich kann in Worten nicht kleiden, was ich erlebt habe, ich kam zur Kirche im Morgengrauen, noch müde und verschlafen, als ich aber zu beten begann, spürte ich etwas in meinem Inneren, die Müdigkeit ist schnell verflogen, es war ein tiefe Erfahrung.
Das erste Mal war ich hergepilgert, weil ich einen literarischen Preis gewonnen hat- te, heute bin ich zum vierten Mal hier. Ich habe die Beichte so tief erlebt, wie noch nie, die Vorbereitung hat mir sehr geholfen, die uns der Pfarrer empfohlen hatte, ich habe verstanden, was sie bedeutet und wie man sich mit diesem Sakrament auseinander setzt. Ich hoffe sehr, dass die Gruppe, die sich zur Wallfahrt zusammengefunden hat sich weiter zum Gebet trifft... wir organisie- ren uns schon wieder für eine neue Reise hierher mit vielen anderen, neuen Personen.
In diesen Tagen haben wir erfahren, wie sehr die Stimme Christi in Wirklichkeit in der tiefe des Herzens anwesend ist und wie sehr Sein Wort die einzige und wahre Sicherheit für unser Leben ist. In Gemeinschaft mit Tausenden von Jugendlichen haben wir das Antlitz Mariens beschaut, sie, die uns vom Himmel aus eng in einer liebevollen Umarmung hält und uns alle als ihre Kinder ruft.
Medjugorje vermag die Tiefe des Herzens einer jeden Person zu berühren, die diese gesegnete Erde besucht. Hier hört man die Stimmen Mariens und Jesus viel stärker und klarer. Ein jeder erhält etwas Kostbares für sein Herz, um es weiter zu reichen, zu bewahren und es im eigenen Leben wachsen zu lassen.
Medjugorje, zur Quelle meiner priesterli- chen Berufung zurückzukehren ist ein Eintauchen in die Umarmung Mariens, Königin des Friedens, die sich der Nöte ihre lieben Kinder annimmt. Mit so vielen Jugendlichen zusammenzusein, die nach Leben, Wahrheit und gesunden Perspektiven hungern, ist, wie nur Gott unsere Erwartungen erfüllen kann. Die Jugendlichen sind die Hoffung und die Zukunft und hier sieht man, wie durch Maria ihre Herzen von der überschwänglichen Freude ergriffen wer- den, für eine Kirche, die aufgerufen ist, Allgemeingut der Welt zu sein.Es ist faszi- nierend und ansteckend zu sehen, wie viele Jugendliche in Freude aufgehen. Aus vielen Zeugnissen erfährt man das Ja zu Maria gegenüber dem Willen Gottes.
Dank dieser Reise habe ich den Wert des Gebetes wieder entdeckt, vor allem jenes, das die Gospa als „Herzensgebet“ bezeich- net: ein einfacher, aber ehrlicher Dialog mit Maria und Jesus, um mit Freude jede kleine Geste unseres Alltags anzubieten, der reich an Gnaden ist und die wir oft nicht wissen zu erkennen und anzuerkennen. Danke Maria!! In Liebe und Dankbarkeit...
Was Gott tut das ist wohlgetan, es bleibt gerecht sein Wille; wie Er fängt meine Sachen an, will ich ihm halten stille. Er ist mein Gott der in der Not weiss wohl mich zu erhalten drum lass ich Ihn nur walten Was Goitt tut das ist wohl getan, er wird mich nicht betrügen Er führet mich auf rechter Bahn, so lass ich mir genügen an Seiner Huld und hab Geduld, Er wird mein Unglück wenden Es steht in seinen Händen Was Gott tut das ist wohl getan, er ist mein Licht und Leben der mir nichts Böses gönnen kann, ich will mich ihm ergeben in Freud und Leid. Es kommt die Zeit, da offentlich erscheinet wie treulich er es meinet. Was Gott tut das ist wohl getan, dabei will ich verbleiben. Es mag mich auf die raue Bahn, Not, Tod und Elend treiben So wird Gott mich ganz väterlich i n seinen Armen halten Drum lass ich ihn nur walten. Samuel Rodigast 1676 nach Michael Altenburg um 1655 4