David Ianni, Pianist und Komponist aus Luxemburg, war in Medjugorje, um im Gebet das Neue Jahr 2006 anzufangen. Er kam mit der katholischen Gemeinschaft „Amici di Dio“ aus Österreich. (Siehe: http://www.amicididio.com)
David Ianni wurde 1979 in Luxemburg geboren. Mit neun Jahren begann er sein Klavierstudium in Luxemburg und studierte später in London und Maastricht. Als 16-Jähriger debütierte er in Luxemburg mit Franz Liszts zweitem Klavierkonzert mit dem Philharmonischen Orchester Luxemburg. Seitdem folgten viele gefeierte Konzerte – Solo und mit Orchester – in ganz Europa, Japan und Indien, sowie mehrere CD-Aufnahmen.
Seit 1998 widmet sich der junge Künstler vermehrt der Komposition eigener Werke. Bis heute stammen etwa 80 Kompositionen aus seiner Feder, u.a. das Oratorium „Abrahams Kinder“, „Pater Noster“ für Klavier und Orchester, eine Kinderoper, ein Streichquartett, Kammermusik, sowie zahlreiche Chor- und Klavierkompositionen. (Siehe: http://www.kath.net/detail.php?id=9871)
Am 31.12.2005 sprach David Ianni über die Gründe seiner wiederholten Pilgerfahrten nach Medjugorje, über seine Kunst und seinen Glauben.
Ich bin letztes Jahr zu Silvester zum ersten Mal in Medjugorje gewesen. Das war mit einer Gruppe aus Österreich, „Amici di Dio“, die jedes Jahr Pilgerfahrten nach Medjugorje organisiert. Meine Bekehrung hängt eng mit der Weihe an Maria zusammen. Kurz nachdem ich die Weihe gemacht hatte, das war im Sommer 2004, spürte ich einen starken inneren Ruf, nach Medjugorje kommen zu sollen. Eine Bekannte hat mir einmal gesagt: „Wenn du im entferntesten das Bedürfnis hast, nach Medjugorje zu fahren, dann könnte es sein, dass die Muttergottes selbst dich ruft.“ Dieser Satz hat mich nie losgelassen. Besonders nach der Weihe ist er stärker geworden.
Ich bin traditionell etwas oberflächlich katholisch aufgewachsen. In meiner Jugend war mir die Musik sehr wichtig, ich habe angefangen Konzerte zu spielen und bin sehr viel herumgereist, und schon in dieser Zeit haben sich die Fragen gestellt nach dem Sinn des Lebens. Die Kirche war für mich aber verschlossen. Ich hatte die Sehnsucht nach etwas Exotischem, nach Esoterik, nach asiatischen Religionen. Ich musste einige Umwege gehen, bis ich dann im Jahre 2000 eine katholische Kirche kennen gelernt habe, wo ich Organist war. Eine Frau hat mir einen Rosenkranz geschenkt, der aus Medjugorje war. So habe ich angefangen den Rosenkranz zu beten. Und so ist Medjugorje in Verbindung mit meiner Bekehrung. Der Rosenkranz, die Muttergottes durch den Rosenkranz, hat mich zurück zur katholischen Kirche geholt. Durch dieses Gebet ist meine Liebe zu Maria gewachsen und in mir wurde der Wunsch immer stärker, diese Weihe an Maria zu machen. Dieselbe Bekannte, die zu mir über Medjugorje gesprochen hat, hat mir auch das Goldene Buch von Ludwig Maria Grignion de Montfort empfohlen. Das hat mich sehr tief angesprochen und ich wusste, dies sei mein Weg. Vier Monate nach der Weihe bin ich nach Medjugorje gekommen. Ich hatte das Gefühl, einfach richtig hier zu sein. Es ist nicht so spektakulär, wie ich es erwartet hatte. Es gibt nämlich viele Zeugnisse von Menschen, die hier radikal bekehrt wurden, aber ich hatte ja vorher schon zurück zum katholischen Glauben gefunden. Es war einfach schön, weil die Pfarrei in Medjugorje ein schönes und starkes Zeugnis der lebendigen Kirche ist.
Viele Gläubige, auch viele junge Menschen, kommen hierher. In den Messen, auf dem Erscheinungsberg und auf dem Kreuzberg trifft man junge Menschen, die beten, und das hat mich fasziniert. Man spürt auch die Präsenz der Muttergottes. Auf dem Erscheinungsberg habe ich einen sehr tiefen Frieden empfunden. Das Beten fällt einem sehr leicht dort. Unabhängig von den Erscheinungen ist die Kirche lebendig hier. Die Kirche ist voll, man spürt die Freude in den Messen. Soviele Menschen leben hier ihren Glauben, gehen zur Kirche und empfangen die Sakramente. Besonders stark ist Gnade der Beichte in Medjugorje.
Ohne dem Urteil der Kirche vorgreifen zu wollen, meiner Meinung daran, dass die Erscheinungen echt sind. Ich habe die Seher nur von ferne gesehen, Vicka etwas näher, und ich finde, dass sie eine authentische Ausstrahlung hat.
Die Sehnsucht nach Frieden, der Durst nach Wahrheit. Die Welt lügt uns so oft an. Durch die Medien bekommen wir überwiegend Negatives gezeigt. Junge Menschen werden auf dem Gebiet der Sexualität sehr manipuliert und in ihren Seelen angegriffen. Wenn sie noch keinen gefestigten Glauben haben, kann das zu schwerwiegenden Folgen führen. Die Botschaft von Medjugorje weckt in ihnen die Sehnsucht nach wahrem Frieden, und wohl auch nach Gott und nach Familie, nach intakten Familien. Die meisten Menschen kommen heutzutage aus zerrütteten Familien. Es ist sehr selten, dass man noch eine Familie findet, wo wirklich die Nächstenliebe gelebt wird, wo gebetet wird, wo die Eltern sich bei der ersten Schwierigkeit nicht gleich scheiden lassen. Aber am meisten zieht sie meiner Meinung nach die Sehnsucht nach Gott nach Medjugorje, danach, dem Leben einen Sinn zu geben. Hier begegnet man Maria und Christus intensiver als zuhause. Ein wichtiger Faktor ist, dass junge Menschen andere junge Menschen treffen, bei denen sie sehen, dass sie den Frieden gefunden haben, dass sie etwas tiefer im geistlichen Leben gekommen sind. Das ist ein starkes Zeugnis. Ein weiterer Punkt, der hier eine sehr wichtige Rolle spielt, ist die Anbetung in der Kapelle und die Anbetung in der Pfarrkirche. Das ist ein Schatz in unserer katholischen Kirche: Jesus in der Eucharistie, Jesus in den Sakramenten. In Seiner Präsenz verweilen dürfen. Besonders schön ist hier die Gestaltung: einfache Sätze, die tief ins Herz gehen, gepaart mit der Musik. Als Musiker fühle ich mich sehr angesprochen. Ich möchte besonders die Violonistin Melinda Dumitrescu hervorheben. Sie ist eine begnadete Musikerin und ihr Ton berührt unzählige Pilgerherzen. Sie ist eine Musikerin so wie wir, als Musiker, es uns wünschen: Das Geschenk ihrer Begabung, die sie von Gott in die Wiege gelegt bekommen hat, beantwortet sie mit einer tiefen Liebe zu Gott. Sie macht Musik für Gott. Viele begnadete Musiker machen sich vielleicht zu wenig Gedanken, woher ihr Talent kommt. Die Musik hat uns Gott geschenkt, damit wir ein Mittel haben, Ihn zu preisen, mit Ihm in Berührung zu kommen, die Menschen zur Wahrheit zu führen, in ihr Inneres zu führen, Licht und Frieden verbreiten. Das ist eine besondere Gabe der Musik, weil die Musik über den Sprachen steht. Musik versteht jeder, unabhängig von der Kultur und von der Sprache.
Ich nehme die Musik als Geschenk an. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ich Musik spielen und komponieren kann, dass ich gewisse Gaben habe. Was ich von Gott bekommen habe, möchte ich Ihm zurück geben. Die Weihe an die Muttergottes wiederhole ich jeden Tag, und ich beziehe sie nicht nur auf mein Leben, auf den Umgang mit meinen Mitmenschen, sondern auch ganz explizit auf meine Musik, damit meine Musik der Muttergottes, und somit Jesus gehört. Ich bete um Inspiration und versuche so gut wie möglich die Botschaft des Evangeliums in Töne zu übersetzen und so Gott zu den Menschen näher zu bringen. Ich bete sehr viel vor, während und nach den Konzerten. Es ist wichtig, besonders nach dem Konzert auch weiter für das Publikum zu beten. Kirche und Kreuz sind Worte, die manche Menschen abschrecken, weil sie negative Assoziationen in ihnen hervorrufen, aber Töne öffnen die Herzen, und mit einem geöffneten Herzen kann man zum wahren Glauben finden. Das ist eigentlich mein Ziel mit der Musik: die Herzen meiner Hörer für den Glauben zu öffnen.