Ich begrüße alle herzlichst, die der Botschaft Mariens folgen, und lade Sie zunächst ein, sich daran zu erinnern, was uns Maria in der Botschaft vom 25. September gesagt hat. Es waren drei Punkte, über die wir nachdenken sollten. Sie hat uns aufgerufen, Träger des Friedens zu werden, die Nähe Gottes zu spüren und in den Familien mit der Heiligen Schrift zu beten, so dass man die Freude in der Begegnung mit Gott erfahren kann, mit Gott, der Seine Geschöpfe unendlich liebt. Also, der Aufruf, Friedensträger zu werden, gilt für uns alle seit dem Anfang der Erscheinungen. Seit dem dritten Tag, an dem Maria den Aufruf zum Frieden ausgesprochen hat, hat Sie diese Einladung viele Male wiederholt. Friedensträger zu werden ist die schönste Aufgabe in der Welt, weil alle Menschen den Frieden wollen und Gott den Frieden anbietet, man braucht nur gute Vermittler oder Friedensträger. All jene, die zu Maria 'ja' gesagt haben und sich entschieden haben, Friedensträger zu werden müssen in sich selbst die Bedingungen dafür schaffen. Der Friedensträger muss in seinem Herzen demütig sein, lieben, verzeihen und geduldig sein. Wir sind aber alle in Gefahr, von den anderen den Frieden zu wollen und uns selbst nicht für die Bedingungen des Friedens zu entscheiden. Obwohl Gott den Frieden anbietet und jedes Menschenherz sich nach Frieden sehnt, kommt der Friede nicht so leicht, denn, um Friedensträger zu werden, muss man Demut, Liebe, Geduld und den Geist der Versöhnung im Herzen tragen und gegen den eigenen Hochmut, Neid, die Selbstsucht, Eifersucht und jede schlechte Gewohnheit kämpfen. Dieser Kampf dauert an so lange der Mensch lebt und er ist schwer, denn dann kommt die Versuchung, von den anderen Menschen zu verlangen, dass sie den Frieden tragen. Aber wir haben die Wahl: entweder kämpfen wir gegen uns selbst und schaffen die Bedingungen oder wir kämpfen gegen die anderen - aber dann kommt der Friede nicht. Es wird viel von der neuen Zeit und vom dritten Millennium gesprochen und wir müssen aufpassen, dass wir nicht in Versuchung kommen, wie damals die Juden, die sich einen Messias und seine Zeiten erdacht haben, in denen es kein Leiden mehr geben würde, und als Jesus das Kreuz berührte, waren sie alle enttäuscht, sie wollten Ihn am Kreuz und dann geschah es auch so. Der Friede kommt nur durch das Menschenherz, durch unsere Entscheidung für den Frieden und durch unseren Kampf gegen uns selbst. Und so lange es einen eifersüchtigen, hochmütigen, selbstsüchtigen und abhängigen Menschen auf der Welt gibt, kann der Friede nicht zu allen Menschen kommen. Deswegen entscheiden wir uns von neuem ganz bewusst, Friedensträger zu werden und den Weg mit Maria zu gehen. Gott hat entschieden, uns den Frieden durch Maria, die Königin des Friedens, und auf Ihre Fürsprache zu schenken. Es wird nur auf unsere Entscheidung gewartet. - Weiter hat uns Maria aufgerufen, Gottes Nähe zu spüren, und nicht zu sagen, dass Gott von uns entfernt ist. Wenn es uns gut geht und wenn es uns schlecht geht sind wir in Gefahr, entweder Gott zu vergessen oder Ihn anzuklagen, dass Er weit entfernt ist wenn wir leiden. Aber Gott ist uns nahe. Die ganze biblische Botschaft kann in einem Wort ausgesprochen werden: Emmanuel - Gott mit uns, Gott in allen Situationen, Gott für alle Menschen, Gott mit uns - so weit, dass Er das Brot genommen und gesagt hat: "Das ist mein Leib für euch!" So nahe ist Er uns. Deswegen ist es für uns wichtig zu wissen, dass Gott nie weit von uns ist. Wir können uns entfernen, indem wir unser Herz den anderen Wegen, den anderen Göttern, den anderen Sachen öffnen. Der Weg der Umkehr ist auch der Weg, auf dem wir immer fähiger werden, Gottes Nähe zu spüren, wie der heilige Franziskus, wie alle Heiligen. Und so wollen wir sicherlich auf diesem Weg mit Maria eucharistische Menschen werden, die die eucharistische Anwesenheit Jesu spüren. - Der Aufruf Mariens, dass die Familien beten, dass die Familien die Heilige Schrift lesen und so Freude erfahren, ist ebenso wichtig und es bleibt uns zu beten, dass die Eltern in ihren Familien Zeit, Ort und Mittel zum Gebet finden und dann beten. Die Entscheidung ist wichtig, alles andere wird dann kommen. Es gibt immer Zeit für das Gebet, auch in dieser Zeit, wenn wir immer viel zu tun haben und auch im Fernsehen viel angeboten wird. Es muss nur die Entscheidung dazu getroffen werden. Und so beten wir einfach weiter, dass die Familien diese Botschaft ernst nehmen.
In Bezug auf die Seher - in diesem Moment ist Vicka hier zu Hause. Seit einigen Wochen hat sie angefangen, wieder mit den Pilgern zu sprechen, was sie einige Monate wegen ihrer Gesundheit nicht getan hatte; jetzt tut sie es. Diese Woche ist auch Marija mit ihren Kindern hier. Jakov ist in Italien; Mirjana und Ivanka sind auch hier in Medjugorje und Ivan ist in Amerika. Wir glauben, dass Marija, Vicka und Ivan noch jeden Tag die Erscheinungen haben, dass die anderen drei Seher - so wie Maria versprochen hat - sie einmal pro Jahr haben und Mirjana an jedem 2. des Monats Gebetsanliegen für die Ungläubigen, dass die Ungläubigen sich der Erfahrung der Liebe Gottes öffnen.
Der ganze Monat Oktober war sehr, sehr gut besucht. In diesem Moment z.B. gibt es 14 Busse aus Ungarn, es gibt Gruppen aus Rumänien, Polen, dem deutschen Sprachraum, eine Gruppe aus dem Libanon, England, Amerika, Mexiko, Italien, Korea. Es gibt auch viele Priester. Medjugorje geht wirklich weiter. In diesem Monat hatten wir Besuche mehrerer Bischöfe: Emilio Bataclan von den Philippinen, Jose de Jesus Nunez aus Venezuela, Christopher Kakooza und Joseph Mugeny aus Uganda und Msgr. Stanislas Lukumwena aus dem Kongo.
Maria hat uns dieses Mal eine ganz kurze Botschaft gegeben. Im Oktober 1991 war sie noch kürzer, als Sie nur dreimal zum Gebet aufrief, ohne: 'danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid'. Das war damals für Kroatien eine ganz schlimme Zeit und der Krieg wurde dann noch schlimmer. In dieser neuen Botschaft haben wir eigentlich drei Punkte, über die wir jetzt kurz nachdenken sollten, aus denen wir für unser konkretes Leben - so hoffe ich - nützliche Impulse finden können.
Maria sagt ...
Vergesst nicht:
Wir bleiben jetzt bei diesem Wort, unabhängig davon, was weiter in der Botschaft folgt. Dieses 'nicht zu vergessen', erinnert uns eigentlich an eine ganz wichtige Angelegenheit zwischen uns und Gott und zwischen uns untereinander. Viele Male in der Bibel wird gesagt: vergesst nicht die Taten, die Wundertaten Gottes und das, was Gott für euch getan hat. Gott, seinerseits verspricht dem Menschen, dass Er ihn nicht vergessen wird. So heißt es: "Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht."(Jes 49,15) Gott vergisst uns nicht, weil Er uns aus Liebe erschaffen hat, und sich aus Liebe und Sorge um uns kümmert. Alle Psalme und alle Gebetstexte in der Bibel sind voll von dem Aufruf, nicht zu vergessen, was Gott für uns getan hat. Wenn jemand nicht die Wundertaten Gottes vergisst, dann kann man bei diesem Menschen von Glauben, Vertrauen, Liebe und Frieden sprechen. Der Glaube kann sozusagen nur an diesem 'Nichtvergessen' entwickelt werden, ebenso das Vertrauen und der Friede; d.h., wenn ich an die Vergangenheit meines Lebens denke und in der Vergangenheit die Taten Gottes erkennen kann, dann kann ich am heutigen Tag, in der heutigen Situation - egal, wie sie wirklich ist - glauben und vertrauen, weil ich wissen werde, dass Gott mich nicht vergisst, dass Er bei mir ist. Jener, der vergisst, kann also weder glauben noch vertrauen. Er hat keine Wurzel dafür. Damit uns das klarer wird, betrachten wir das Gebet Mariens. Als Elisabeth Sie begrüßte, sagte Maria, dass Ihre Seele den Herrn, den Retter preist, und Ihr Geist in Gott Freude findet, weil Er auf die Niedrigkeit Seiner Magd geschaut hat - also auf Maria selbst, und Ihr in diesem Moment so viele Gnaden gegeben hat, weil Er genau wusste, dass auch die zukünftigen Generationen Sie seligpreisen würden. Dann kommt die Erinnerung, dann kommt dieses Nichtvergessen. Maria weiß, dass Gott auf der Seite der Armen ist, weil die Reichen dann einmal mit leeren Händen bleiben werden, dass Gott auf der Seite der Schwachen ist, weil die Mächtigen und Hochmütigen alles verlieren werden, weil Gott Seinem Wort treu ist. Wenn Maria dies vergessen hätte, hätte Sie keineswegs gesagt: "Herr, Dein Wille geschehe!" Und wir wissen noch etwas von Maria: Sie ist kein vergesslicher Hörer des Wortes. Der hl. Lukas sagt wieder, dass Maria in Ihrem Herzen alle Worte Ihres Sohnes bewahrt hat. Dieses Wort 'bewahren' bedeutet nicht nur 'konservieren' oder 'zuschließen' und 'behalten', sondern ein ganz aktives Meditieren. Und dieses Meditieren bestand u.a. auch im Vergleichen. Maria hatte mit Jesus Erfahrungen als Mutter und Sie hat all das, was Sie an Ihm gesehen hatte, was Sie von Ihm gehört hatte mit dem verglichen, was über den Messias gesagt worden war. Das können wir auch über die anderen Propheten und Heiligen sagen. Jetzt, wenn wir zu uns selbst kommen, sollten wir uns darum bemühen, nicht zu vergessen, was Gott für uns getan hat. Ich denke gerade an die Lebensgeschichte einer Frau, die in ihrem 14. Lebensjahr ihre Mutter verlor und damals Gott bat, dass ihre Mutter am Leben bleibe. Aber, weil ihre Mutter gestorben ist, konnte diese Frau nicht mehr an Gott glauben, Gott nicht vertrauen, sie war sehr böse mit Gott, sie wollte nie mehr etwas mit der Kirche zu tun haben und nie mehr beten. Es hat mehr als 20 Jahre gedauert, als etwas passierte und sie plötzlich verstand, dass Gott ständig bei ihr gewesen war. Sie hatte tiefe Schuldgefühle und kam nach Medjugorje, um sich von diesen Gefühlen zu befreien und auch, um Gott zu danken. Aber inzwischen hatte sie ohne kirchliche Trauung geheiratet und wollte ihre Kinder nicht taufen lassen - also sie war ganz konsequent in ihren negativen Erfahrungen. Aus diesem Beispiel können wir etwas lernen. Wir sind in Gefahr, dass wir das Gute, die Wundertaten Gottes vergessen und dass wir an das Negative oder an das, was nicht erfüllt worden ist denken und daraus unser Verhältnis zu Gott schaffen. Wenn das Negative, wenn die Wunde, die unerfüllte Bitte im Vordergrund stehen, dann verliert man Glauben, Hoffnung, Vertrauen, Frieden, Liebe, alles. Maria möchte, dass wir nicht vergessen, dass wir nachdenken, dass wir nicht entwurzelt werden, weil jener, der seine Lebensgeschichte nicht in Gott, in der Kirche sieht, entwurzelt ist und von verschiedenen Winden hin und her getragen wird. Und so geschieht es heutzutage mit vielen Menschen: sie sind entwurzelt, sie denken nicht mehr heilsgeschichtlich und sie lassen sich von modernen Situation einfach führen und verführen. Um im Glauben, im Vertrauen, im Frieden und in der Liebe wachsen zu können, sollen wir wirklich dafür beten und ganz aktiv daran arbeiten, Gottes Gnaden Seiner Liebe zu entdecken. Wir können weitergehen und auch unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen nicht vergessen. Wenn - besonders in der Familie - nicht vergessen wird, was der Mann für die Frau und die Frau für den Mann tut, was die Eltern für die Kinder und die Kinder für die Eltern tun; wenn das Gute immer im Bewusstsein bleibt, dann kann die Familie bestehen, sie kann wachsen und lieben, sie kann Vertrauen und Glauben haben. Aber jede Scheidung, jeder Konflikt zwischen Mann und Frau, zwischen Kindern und Eltern kommt genau deshalb, weil vergessen wird. Um unsere Verhältnisse zueinander verbessern zu können müssen wir ganz bewusst, immer wieder von neuem dankend an das denken, was Gott und die Menschen für uns gemacht haben. Also, es ist gut, es ist heilsam, das Gute, das uns von den Menschen und von Gott zuteil wurde, nicht zu vergessen. - Wir können noch etwas darüber sagen: so wie es gefährlich ist, wenn wir das Gute vergessen, so ist es gefährlich und noch gefährlicher, wenn wir das Schlechte nicht vergessen. Wenn wir das Schlechte nicht vergessen, dann können wir auch nicht verzeihen, und wenn wir nicht verzeihen können, dann geht es uns schlecht, dann geht es den Menschen mit uns schlecht und dann haben wir kein gutes Verhältnis zu Gott. Unsere Gefahr ist immer, dass wir viele gute Situationen, Gnaden und Liebestaten vergessen und in unserem Bewusstsein nur das Negative bleibt. Dagegen müssen wir ganz bewusst kämpfen. Wenn wir z.B. mit einer Person, mit der wir uns nicht versöhnen können, einen Konflikt haben, dann sollten wir ganz konkret einen Bleistift nehmen und versuchen, an das Gute zu denken, es aufzuschreiben, und auch das Schlechte aufzuschreiben und es dann zu vergleichen - und wir werden immer genug Gutes finden, um den Versöhnungsprozess anfangen zu können. In Bezug auf das Geschehen in Medjugorje, das 18 Jahre und 4 Monate dauert, dürfen wir dasselbe sagen: Diejenigen, die von Anfang an bis zum heutigen Tag nicht vergessen haben, dass Maria täglich kommt, weil Gott Ihr das erlaubt hat, werden nicht müde zu beten, zu fasten und wirklich mit Maria zu gehen. All jene, die es vergessen haben, haben sicher aufgehört zu beten und zu fasten und nehmen an diesem wunderbaren Geschehen nicht mehr teil. Von dieser Gefahr sind besonders die Pfarrei und vielleicht die Menschen, die in der nahen Umgebung leben betroffen. Deswegen lade ich sie alle ein, besonders für die Seher und die Pfarrei zu beten, damit sie nicht vergessen, was Gott für uns durch Maria getan hat.
In dieser kurzen Botschaft fährt Maria fort ...
Dies ist die Zeit der Gnade;
Diesen Ausdruck hat Maria verschiedene Male in dieser Zeit erwähnt. Man muss ganz bewusst bleiben für Gott. Von Gott her kann man nie von einer Zeit der Gnade in dem Sinne sprechen, dass man denken könnte, Gott sei an einem Tag gnädiger als an einem anderen. Gott ist die Fülle der Güte, der Liebe, der Barmherzigkeit, der Gnade und mit allen unseren Gebeten, unserem Fasten können wir Gott nicht gnädiger machen. Wenn unser Gott heute vollkommener sein kann als gestern oder morgen, vollkommener als heute, dann ist Er nicht der Gott, an den wir glauben. Also von Anfang an ist die Zeit, die Gott uns gegeben hat, von Gott her die Zeit der Gnade. Es geht um uns. Wir können diese Zeiten der Gnade anders erfahren; z.B. wenn wir an Weihnachten, Ostern oder andere Feste denken, dann wissen wir, dass viele Menschen in dieser Zeit leichter zur hl. Messe und zur Beichte gehen, leichter beten und es dann wieder vergessen. Aber es ist die Zeit der Gnade. All jene, die das Medjugorje-Geschehen kennen und begleiten wissen, dass wirklich jeder Tag, vom ersten bis zum heutigen, als Zeit der Gnade verstanden werden kann. Wieviel Freude haben die Menschen erfahren, nachdem sie gehört haben, dass Maria erscheint; wieviel Frieden, wie viele neue Entscheidungen zu beten, zu fasten, zu lieben, sich zu versöhnen, besonders in der Beichte, haben die Menschen erfahren - das ist die Zeit der Gnade. Und, wenn man ganz radikal spricht, dann sollte man nicht bitten: "Herr, erbarme dich unser", sondern: "Herr, gib uns die Gnade; hilf uns, dass wir das annehmen können, was Du uns ständig anbietest". So wie es im Gebet, das Maria Jelena gegeben hat heißt: "Gib uns die Gnade, dass ich mit Dir barmherzig werde". Wir sollten uns einmal wirklich bewusst werden, dass wir mit Gott auch barmherzig sein sollen und dafür auch beten sollen. Denken wir an ein mögliches Ereignis in der Familie: Die Eltern haben viele Geschenke für die Kinder vorbereitet und die Kinder wissen es, sie kommen aber nicht oder - wenn sie kommen - wollen sie die Geschenke nicht annehmen oder verachten sie sogar; dann könnte man sagen: "Kinder, erbarmt euch eurer Eltern, nehmt die Liebe an, die sie durch diese Geschenke gezeigt haben." Es ist in dieser Botschaft für uns ganz wichtig, dass wir dankbar werden für diese Zeit der Gnade, in der wir eigentlich noch mehr beten sollen, damit wir diese Gnadenzeit wirklich nützen und leben können und dann durch diese Zeit der Gnade neu beginnen. Ich möchte auf etwas aufmerksam machen. Es wird viel über das Jubiläum 2000 gesprochen und viele Menschen hoffen, dass mit dem 1. Januar 2000 plötzlich alles anders wird. Das wäre eine falscher Messianismus. Wie ich schon gesagt habe, haben die Juden einen furchtbaren Fehler begangen, indem sie sich einen Messias ausgedacht hatten, der sofort den Frieden bringen würde, nicht leiden würde, der das Leid wegnehmen würde; aber, als Jesus ihren Vorstellungen nicht entsprach, waren sie enttäuscht, Er wurde zum Ärgernis, sie wollten Ihn am Kreuz, und taten es dann auch. Es ist einfach wichtig zu wissen: von jedem von uns hängt es ab, was in der zukünftigen Zeit geschehen wird. Gott schenkt uns die Gnade, Gott hat die Zeit der Gnade immer für uns angeboten und - ich würde sagen - wie der hl. Paulus sagt: "in der Fülle der Zeit, als Er Seinen Sohn gesendet hat" - und wir sind aufgerufen, uns dieser Zeit der Gnade ganz bewusst zu sein.
Maria ruft uns weiter auf ...
daher, betet, betet, betet!
In jeder Botschaft ist das Gebet verlangt worden und in verschiedenen Botschaften hat Sie auch dreimal zum Gebet aufgerufen. Jede Mutter und jeder Erzieher kennt die Situation, in der er dasselbe Wort verschiedene Male wiederholen muss, um den Kindern auf diese Weise ganz tief in ihre Herzen einzuprägen, was er sagen möchte. Aus diesem dreifachen Aufruf: 'betet, betet, betet!' sollte man jetzt aber nicht etwas ganz Urgentes herauslesen, sondern einfach, dass wir uns leichter entscheiden zu beten und vielleicht auch, mehr zu beten. Unser Gebet soll eine Begegnung mit Gott sein. In der Botschaft vom September hat Maria gesagt, dass wir mit Freude Gott im Gebet begegnen, Gott, der uns unendlich liebt. Gott sei dank, kommt, bleibt und wirkt ein neuer Gebetsgeist gut in vielen Seelen der Pilger, in vielen Gebetsgruppen und in vielen Familien und wir wollen uns auch heute ganz bewusst entscheiden, mit Maria zu beten, und ganz besonders, Ihre Anliegen in unseren Gebeten zu tragen.
So lasset uns jetzt beten und um Segen bitten:
Herr, unser Gott, himmlischer Vater, im Namen Deines Sohnes Jesu mit Maria, der Königin des Friedens, bitten wir Dich, gib uns die Gnade, dass wir nicht vergessen, dass Du uns geschaffen hast, dass Du uns liebst, dass Du barmherzig bist, dass Du der Gott des Friedens, bist. Gib uns die Gnade, dass wir nicht vergessen, dass Du uns in Jesus Christus Heil, Versöhnung, Verzeihung, Befreiung von der Sünde und von dem Bösen anbietest. Gib uns die Gnade, dass wir unsere Herzen dem öffnen, das Du uns anbietest. Wir bitten Dich, segne alle, die die Hoffnung verloren haben, damit sie nicht vergessen, dass Du der Gott der Hoffnung bist. Segne alle, die den Frieden nicht haben, damit sie nicht vergessen, dass Du der Gott des Friedens bist. Segne alle, die hassen, damit sie nicht vergessen, dass Du der Gott der Liebe bist. Segne alle, die den Sinn des Lebens verloren haben, damit sie nicht vergessen, dass Du der Weg, die Wahrheit, das Licht und das Leben bist. Segne alle Kranken, damit sie nicht vergessen, dass Du der Gott bist, der heilen möchte. Segne alle Menschen, alle Familien, die ganze Kirche und die ganze Welt, damit wir nicht vergessen, dass Du unser Gott, unser Vater bist und dass wir miteinander den Weg des Friedens gehen. Verzeih uns, o Herr, dass wir so leicht vergessen, dass Du mit uns bist. Verzeih uns, dass es uns so schwer fällt, das Schlechte zu vergessen, dass wir Dir mit einem reinen Herzen dienen können. Darum bitten wir im Namen Jesu Christi mit Maria, segne uns und gib uns den Frieden. Amen.
P. Slavko Barbaric
Medjugorje, 26. Oktober 1999