Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Friede sei mit euch!
Lieber Provinzial Pater Tomislav, lieber Pfarrer Pater Ivan, Brüder konzelebrierende Priester, liebe Brüder und Schwestern,
Wir feiern diese Heilige Messe für die Seele des verstorbenen Paters Slavko Barbaric, Mitglied der Franziskanischen Provinz der Herzegowina, der ich aus tiefstem Herzen mein menschliches und christliches Mitgefühl ausspreche, so wie auch allen Mitgliedern der Familie, aus der er stammt.
Vor dem menschlichen Tod, unserem und unserer Nächsten, steht jeder von uns mit erschüttertem Herzen, mit fassungslosem Verstand, traurigen Auges... Gott aber hat das Recht, von dieser Welt zu sich in die ewige Heimat zu rufen, wen Er will, wann Er will, von welchem Ort auch Er will, und auf die Art und Weise wie Er es will. Er konsultiert sich mit niemandem über unseren Tod, Er amnestiert niemanden vom Tod. Er ist der Schöpfer unseres Leibes wie auch unserer Seele, der absolute Herrscher über die Zeit und die Ewigkeit, über den materiellen Raum und die geistlichen Sphären, und deshalb stehen wir alle vor Gott in der Haltung der Demut und des Glaubens.
Vor dem Ruf Gottes verstummen alle menschlichen Einwände und Geschichten. Das einzige das verbleibt ist die Antwort des von Gott Berufenen und unsere Menschliche Fürsprache diesem Opfer Jesu vor dem barmherzigen himmlischen Vater. Möge Christ König, dessen Fest wir heute feiern und dem wir diese heilige Messe opfern, die Seele des verstorbenen Priesters P. Slavko annehmen und ihn belohnen für seine guten Werke und die Vergebung für alle Vergehen. Lasset uns auch alle unsere Vergehen am Guten, das wir nicht getan haben, bereuen, und für alle schlechten Gedanken, Worte und Werke, die nicht im Einklang mit dem Gesetz Gottes waren.
Verehrter Bischof, liebe Franziskanerbrüder und Priester, Liebe Mutter Luca, liebe Brüder und Schwestern des verstorbenen Fra Slavko, liebe Familie und Freunde, liebe Gläubige, liebe Pilger und lieber Bruder Slavko!
Als sie mich gestern aus dem Pfarramt in Medjugorje anriefen, welche Lesung und welches Glaubensgebet wir für Deine Totenmesse nehmen sollen, sagte ich einfach: "Es sollen alle Lesungen vom Christ-König-Fest aus dem Jahre A und das Glaubensgebet aus dem Fest-Brevier, bezogen auf den Verstorbenen, genommen werden. Ich denke, dass Du selbst damit einverstanden gewesen wärest, wenn Dich jemand gefragt hätte, welche Lesung genommen werden sollte, denn die erste ist aus dem Propheten Hesekiel und spricht über die Hirten, die zweite ist aus dem I. Korinther und spricht über den endgültigen Sieg Christi über den Tod, wo am Ende alles transformiert wird, so dass Gott alles in allem wird. Das Evangelienkapitel spricht über die endgültige Teilung vor Gottes Gericht, wo der Herr die Menschen in zwei Lager teilt, abhängend von ihrer Einstellung gegenüber den Kleinen, gegenüber den Geringsten, gegenüber denjenigen, für die niemand ein Herz und eine Seele hat.
An dieser Stelle möchte ich zunächst im Namen meiner Provinz und in meinem Namen meinen großen Dank und meine Dankbarkeit ausdrücken für die zahllosen Beileidsbekundungen in Telegrammen, E-Mails und Telefonanrufen sowie für Ihre Anwesenheit hier anlässlich dieses überraschenden Todes. Wenn die Eucharistie ursprünglich ein Dankesakt, ein Dankesopfer und eine Gabe ist, dann ist meine Bitte an Sie alle, dass diese Eucharistie gleichzeitig eine Danksagung für dieses menschliche, christliche, franziskanische, mönchische und priesterlichen Leben sein möge. Ein Leben, das in allem ein großes Opfer war, eine große Hingabe, ein großes Herz für alle Menschen. Deshalb ist dies auch gleichzeitig eine Danksagung, dass wir Fra Slavko hatten, dass er von hier stammt, aus dieser Herzegowina und als unermüdlicher Verkünder nach dem Wunsch des hl. Franz ein Mensch der Frömmigkeit und des Gebetes war, orationis et devotionis. Er beendete seinen Lebensweg dort, wohin er so gerne ging: auf dem Kreuzberg (dem Križevac).
Wenn ich persönlich dieses Leben unter einem biblischen Gedanken zusammenfassen sollte, dann würde ich als Leitgedanken des Lebens von Fra Slavko das obige Gebet des Psalmisten wählen: Das Gebet, dass ihm Gott seine Wege zeigen möge, dass er auf seinen Pfaden wandeln kann, auf den Pfaden des Evangeliums und durch die Bekehrung. Deshalb ist es kein Wunder, dass er für seine Doktorarbeit gerade die Thematik der Bekehrung und der religiösen Pädagogik gewählt hat. Permanent in der Schule des Herrn und der Muttergottes, auf den Wegen und Pfaden des Herrn sein, jeden Tag eine neue Lektion lernend.
Für uns alle ist dieser plötzliche Tod ein Schock. Dieser zu frühe Tod, wie sich der Psalmist ausdrücken würde, in der Mitte meiner Tage, in der Blüte seiner Jahre. Wenn für den Psalmisten die Summe unserer Tage siebzig Jahre sind und wenn es hoch kommt, so sind es achtzig gewesen, dann waren diese fünfundfünfzig Jahre von Fra Slavko weniger als die heutige normale Lebenszeit, die die Menschen für gewöhnlich erwarten, auf dieser Erde zu leben. Ich kann jedoch hier mit vollem Recht und aus eigener Erfahrung, aber auch mit Ihrer Billigung sagen, das hier vor uns ein Leben ausgebreitet ist, dass menschlich gesehen, nicht nur ein, sondern drei Leben gelebt hat. Nicht zwei, sondern drei, denn dieses Leben kannte keine Müdigkeit, keine Pause, keine Erholung, legte sich niemals vor Mittenacht nieder und erwartete niemals den Sonnenaufgang in seinem Zimmer. Immer betete er, wie der Psalmist sagt: Wache auf, Harfe und Zither, ich werde die Morgenröte wecken. Und wahrlich hat er die Morgenröte geweckt mit seinem Gebet, seinem täglichen Pilgern auf den Berg der Erscheinung oder auf den Kreuzberg. Tag um Tag, Jahr um Jahr, zu allen möglichen Zeiten stand er vor allen anderen auf und ging beten. Manchmal sagte er, dass die Morgenstunden die einzige Zeit sei, die ihm persönlich und als Priester am Tag übrig bleibt. Nach dem Erwachen ging er auf seinen Berg, auf dem ihn der allzu frühe Tod ereilte, einfach ein Herzschlag.
Das Herz konnte es nicht mehr aushalten. Und Fra Slavko hatte ein Herz, dass er bis zum Ende verausgabt hat. Und er hatte nie Zeit, an sich zu denken, an seine Gesundheit, an Krankheit, er hat nie über etwas geklagt, das ihn bedrückte und war doch von zerbrechlicher Gesundheit, vor allem im Winter - Grippe, verschiedene Infekte, was sich negativ auf sein Immunsystem auswirkte. Vor lauter Arbeit, die er übernommen hatte, die ihn tagtäglich erschöpfte, fand er keine Erholung für sich. So trug er sein Kreuz und seit zwanzig Jahren das Kreuz Medjugorjes auf seinen und unseren Kreuzberg und hier, unter dem Kreuz des Herrn, legte er sein Kreuz nieder, um in die Ewigkeit einzugehen. Diesen seinen Kreuzberg, den er regelmäßig hinauf stieg, bei jedem Wetter, zusammen mit den Pilgern, um hier unter dem Kreuz die Erfahrung der Lagerstatt zu haben, verwandelte er in seine Lagerstatt: Kalvarie und Lagerstatt, Kreuzweg (Kreuzberg) und Lagerstatt, verschmolzen in Fra Slavko zu dem, was nach dem Johannes-Evangelium die Kalvarie für Jesus war: das endgültige Fest des Gottessohnes. Wenn ich aufgehoben werde, werde ich alle zu mir holen…Vater, Du hast meinen Namen verherrlicht…Das Kreuz als endgültiger Sieg, das Kreuz, dem die Lagerstatt Vorzeichen war. Herr, hier ist für uns gut sein… Und Slavko blieb dort, unter diesem Votivkreuz, auf dem Kreuzberg, seine Kreuze, die der zahllosen Pilger, die Kreuze Medjugorjes, die Kreuze seines Volkes, der Kirche und dieser Provinz tragend. Er starb wie auch sein Herr. Nicht auf der Schlafstatt, nicht im Bett, nicht umringt von seinen Brüdern oder seinen Liebsten, sondern unter dem Kreuz, auf dem kalten herzegowinischen Stein. Wie viel Symbolik gibt es in diesem Tod? Fra Slavko: Du hast Dein Kreuz unter das Kreuz des Herrn getragen, ließest es dort, um danach in Deinem Tod uns alle in solch großer Zahl anzuziehen: den örtlichen Bischof, die ganze Provinz, so viele andere Brüder-Priester, Gläubige, Pilger, die Tausende von Kilometern Weges überwunden haben, um Dir Auf Wiedersehen und Dank zu sagen. Der Tod als Anziehungspunkt, der uns alle vereint und wo wir alle gleich gestellt sind.
Liebe Schwestern und Brüder!
Was ist an dieser Stelle über dieses erfüllte Leben zu sagen? Ich kenne ihn seit langem, seit 1961. Das erste Mal bin ich ihm bei der Primiz von Fra Dobroslav Stojic und von Fra Gojko Musa am Stephanstag 1961 begegnet. Damals hatte ich bereits die erste Klasse des Gymnasiums im Seminar in Visoko beendet und er sich erst im Seminar angemeldet. Wir lernten uns kennen. Dieser knochige Junge sagte mir, dass er im Seminar angenommen sei und nach Dubrovnik gehe. Wir wurden erwachsen und wuchsen gemeinsam in diese Provinz hinein, leiteten, trugen einander und arbeiteten zusammen, besonders in der Zeit, als ich hier in Medjugorje Pfarrer war, während dieser sechs bleiernen, kommunistischen Jahre, als man alles unter unmenschlichen Umständen mit Gottes Hilfe erledigen musste, was dieser Augenblick der Gnade seit dem Tag der Erscheinung von uns erwartete, an dem die kommunistische Welt und das gottlose System einzustürzen begann und der Morgen der neuen Freiheit für die Welt und das kroatische Volk aufstieg.
Der große französische Denker und Schriftsteller Leon Bloy, ein Bekehrter, ein eifriger Katholik, sprach einen wunderbaren Gedanken aus, von dem die erste Schriftstellerin in der Französischen Akademie der Unsterblichen, M. Yourcenar, sagte, dass sie eine der schönsten Worte der französischen Literatur sind. Sie lauten: "Es gibt nur ein Unglück - kein Heiliger zu sein". Der Ausspruch macht uns Angst, aber wir haben kein Recht, vor diesem Ausspruch zu erschrecken. Der Mensch ist so viel heilig und ein Heiliger, wie er es sein möchte. Es hängt von uns ab, mehr heilig zu sein, besser als derjenige, der wir sind. Gerade diese heutige Feier spricht anschaulich zu uns durch Gottes Stimme und sein Wort. Sie sagt etwas aus über alle Geschehnisse um uns herum, sagt es uns durch die Geschichte und über Personen. Christ als König sagte klar und deutlich: "Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen…" Was anderes wollte und will Medjugorje bzw. die Muttergottes durch Medjugorje und ihre Gegenwärtigkeit in der heutigen Welt? Es möchte nur eins: Gottes Königreich auf Erden errichten, es möchte das verbreiten, wozu Christus in diese Welt gekommen ist, es ihr zu bringen. Zusammengefasst bedeutet das: Gott ist König. Christus ist unser aller König. Der Mensch ist nur ein schwaches Geschöpf und nichts mehr. Was wollte unser Fra Slavko? In allen Gebeten, zahllosen Anbetungen und Predigten, Konferenzen und Schriften nur eins: Jesus ist mein Gott, ihn bete ich an, für ihn lebe ich, er bedeutet mir alles! Nur ihm diene ich, ihn bete ich an, aber auch den Menschen im Bruder. Per Mariam ad Jesum, per Jesum ad Mariam! Über Maria zu Jesus, aber auch über Jesus zu Maria!
Er hatte seine Erleuchtung durch Christus und den hl. Franz. Christus, der nichts geschrieben hat, der nur Worte gesät hat, die die Jünger aufgeschrieben haben. Christus wusste, dass nur manchmal ein Wort auf fruchtbaren Boden fällt und in Fra Slavkos Leben hat sich dieses Wort vollkommen erfüllt. Es fiel auf den fruchtbaren Boden des Glaubens, des Herzens, der Hingebung, der in seiner Familie bereitet war und hundertfache Frucht getragen hat.
Dann die Gestalt des hl. Franz, die ihn begeistert hat. Der hl. Franz wie auch Christus, unser aller Lehrer. Der hl. Franz, der Größte unter den Großen, derjenige, der seine reiche Kleidung seinem Vater an den Kopf warf, dem reichen Tuchwarenhändler, derjenige der die Armut wegen der Armut liebte. Das war auch für unseren Fra Slavko eine tägliche Inspiration: Nichts besitzen, alles verteilen, allen alles sein wie Paul, nur damit ich einige zu Christus führen kann. Er hatte sozusagen immer zerrissene Taschen, teilte rechts und links aus, fragte nicht, wer und was jemand ist. Er legte die Glaubensprüfung aus dem heute gelesenen Evangelium ab, weil in seiner Person die Liebe zum Menschen und zu Gott verkörpert war. Er wollte der Lichtstrahl in der Nacht dieser Welt sein. Fra Slavko trug in sich das Streben nach Transzendenz, nach dem Ewigen. Wir wissen, dass einige Strahlen die Nacht nicht vertreibt, dass einige Wellen den Ozean weder ansteigen lassen noch aufwühlen können. Aber wenn ein Mensch wie unser Fra Slavko eine Blume oder ein Stück Brot, dass er mit den Armen teilt, bewundert, dann ändert sich die Welt schon zum Besseren. Gerade das sagt uns das heutige Evangelium über die endgültige Begegnung mit dem Herrn Jesus am jüngsten Gericht, das Fra Slavko wortwörtlich begriffen und gelebt hat.
Wenn der Herr ihm mitgeteilt hätte: Höre, Fra Slavko, morgen wirst Du sterben, ich glaube, dass er nicht einen Augenblick von dem abgewichen wäre, was er jeden Tag getan hat, denn alles, was er getan hat, hatte nur ein Ziel: Gott zu preisen und ihm zu dienen. Er hätte keine Atempause eingelegt, um sein Leben zu überdenken. Er hätte nicht davon abgelassen, auf den Kreuzberg zu gehen, nicht abgelassen vom Gebet und der Anbetung, nicht abgelassen, so vielen Ratschläge zu geben und vom Besuch der Ärmsten. Wenn der Herr vielleicht uns eine solche Mitteilung machen würde, würden wir uns wahrscheinlich in unser Zimmer zurückgezogen haben, hätten versucht, unser Leben an uns vorbeiziehen zu lassen, den Augenblick der Gnade maximal zu nutzen. Wahrscheinlich hätten wir über das Gotteswort nachgedacht, uns gesammelt und versucht, intensiv zu leben. Fra Slavko wäre nach einem solchen Gotteswort in dem fortgefahren, was er tat: Sich für Gott und den Menschen verzehren. Ein Heiliger wurde einmal gefragt, warum er niemals Furcht empfindet, warum er keine Angst hat. Der Heilige antwortete: Deshalb, weil ich täglich an meinen Tod denke! - Die Menschen haben Angst, weil sie alles um sich herum fürchten und um alles fürchten, was sie besitzen. Angesichts des Todes jedoch, seinen Tod tagtäglich vor Augen habend, wird für den Menschen alles unwichtig. Der Tod gibt dem Leben das rechte Maß, er teilt klar mit, woraus der Mensch leben und seine Kraft schöpfen soll.
Der Gedanke an den Tod sollte jedem von uns eine andere Dimension schenken: Man lebt nämlich nur kurz und es ist notwendig, hinter sich klare Zeichen, Signale, Wegweiser und Richtungsanzeiger der Liebe zu lassen. Spuren, an die sich die anderen gern erinnern, Spuren und Wege, auf denen die anderen gehen können. Jesus, wissend, dass seine Zeit gekommen war und weil er diejenigen liebte, unendlich liebte, die er um sich versammelt hatte, nahm Handtuch und Waschschüssel und wusch seinen Jüngern die Füße. Die Füße des Menschen sind sein schmutzigster Teil. In seiner Liebe berührte Jesus die schmutzigen und verletzten Füße des Menschen, berührte die Achillesferse eines jeden Menschen. Was ist zu sagen über die Spuren, die Fra Slavko hinterlassen hat? Er ging auf der Erde, um Gutes zu tun, Jesus Christus zu verkündigen, das Evangelium zu predigen, die Eucharistie zu feiern, Christus in der Eucharistie und am Kreuz anzubeten, den wunden Punkt des Menschen, seine Achillesferse, zu berühren.
Fra Slavko blieb jedoch nicht nur beim Wort. Er ließ dem Wort selbstvergessen Taten folgen. Er schenkte sich bis zum Ende denen, die Hilfe am nötigsten hatten, war ein geistiger und materieller Helfer, vielen ein Begleiter. Zahllosen. Er hinterließ seine Spur, unauslöschlich, handelnd nach den Worten Jesu: "Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich Euch geliebt" und "niemand hat eine größere Liebe als diese: dass jemand sein Leben für seine Freunde gibt": Fra Slavko hat sein Leben für alle gegeben, besonders liebte er diejenigen, die von niemandem geliebt werden, verlassen und verwahrlost sind, die von der Sünde und dem menschlichen Hass tief verletzt wurden. Er tröstete, verband Wunden, half, nahm auf. Er dachte nicht an sich. Deshalb ist er so früh gegangen, weil er sich vollkommen verausgabt hat.
Lieber Fra Slavko! Wir danken Gott, dass wir Dich hatten. Wir danken ihm, dass er Dich in die Franziskanergemeinschaft berufen hat. Wir danken ihm für alle Gaben, mit denen er Dich bedacht hat und die Du maximal genutzt hast. Wir danken Deiner Familie, dass sie Dich dieser Provinz geschenkt hat, in der Du eine der leuchtenden Gestalten sein wirst. Wir glauben, dass wir in Dir im Himmel einen Fürsprecher, Helfer und Heiler all jener Wunden haben werden, die dieses Volk und diese Kirche drücken und gleichzeitig einen Versöhner, der um Christi Frieden bittet, den Frieden des Christkönigs für uns alle.
Wir sind sicher, dass Du dem Herrn von Angesicht zu Angesicht, Auge in Auge, begegnen konntest, als Du vor seinen Thron getreten bist, gerade so, wie uns dies das heutige Evangelium mitteilt, welches am Christkönigsfest gelesen wird. Du bist durch seine Schule des Dienens gegangen, nicht des Herrschens, des Verschenkens, nicht des Sammelns, der äußersten Armut, nicht des Reichtums. Deshalb sind wir überzeugt, dass Er Dich belohnt.
Zahllose können nach der Begegnung mit Dir sagen: "Dem Herrn sei Dank, dass ein solches Geschöpf wie Fra Slavko bestanden hat. Dank sei diesem Geschöpf, durch das mich Gott geliebt hat". Und Du, fra Slavko, konntest in Deinem Leben bestätigen: "Es gibt so viele Geschöpfe, durch die ich Gott geliebt habe, durch die mir Gott, Jesus und Maria näher gekommen sind."
Du hast Dich im Dienst Marias, der Mutter Jesu, verzehrt, im Dienste ihrer Gegenwärtigkeit hier und in der ganzen Welt. Du warst Verkünder und Verbreiter ihrer Frömmigkeit, die bei Dir immer christozentrisch war. Wir sind überzeugt, dass die Kirche Christi Dir dies niemals vergessen wird. Der heilige Hieronymus drückte das folgendermaßen aus: "Man sollte den Verstorbenen nicht nachtrauern, sondern dankbar sein, mit ihnen gelebt zu haben, und dass wir immer noch mit ihnen verbunden sind. Wir glauben, dass sie in Gott sind, und wer immer auch in Gott ist, der ist mit der ganzen Gottesfamilie verbunden". Mit diesem Gedanken drücke ich der Mutter Luca, den Brüdern und Schwestern, der ganzen Verwandtschaft mein Beileid aus und ich danke Deinem Haus, welches Dich uns gegeben hat, und dass wir Dich hatten.
Und zum Schluss, lieber Fra Slavko, möchte ich Dich um etwas bitten: Verzeihe uns allen, wenn Du in unseren Augen oder Ansichten unverstanden warst. Du warst und wolltest bis zuletzt vir catholicus, apostolicus, franciscanus, vir Croata hercegoviniensis sein, also bis zuletzt katholisch, apostolisch, franziskanisch und ein strammer herzegowinischer Kroate. Du warst uns voraus, oft unverstanden. Du dachtest weiter als andere, gerade wie dieser mythische Prometheus, dieser der voraus denkt und Neues denkt. Eines jedoch bleibt klar und deutlich, nämlich das Wort Christi: An ihren Werken werdet ihr sie erkennen. Dein Werk ist sichtbar, dauerhaft, denn es ist verwoben und zusammengesetzt im Gebet, auf den Knien, im Suchen nach Gottes Wille durch die Zeichen der Zeit. Du gingst uns voraus, bleibst aber dauernd mit uns verbunden, in unseren Herzen. Deshalb danken wir Dir noch einmal und ruhe im Frieden Deines Herrn, im Schatten der Kirche in Medjugorje, des Kreuzberges und des Berges der Erscheinung. Amen.
Am Freitag, nachdem er mit den Gemeindemitgliedern und den Pilgern den Kreuzweg auf dem Kreuzberg (Križevac) gebetet hatte, einen der vielen Hunderte und Aberhunderte von Kreuzwegen, verwandelte sich dieser für Fra Slavko von einem Via crucis zu einem Via lucis und für uns alle vom anfänglich Unbegreiflichen in einen Schock. Fra Slavko verschied selig in seinem Arbeitszimmer, auf dem Kreuzberg.
Ja, das ist richtig, in seinem Arbeitszimmer auf dem Kreuzberg. Nicht selten haben wir in seiner Gegenwart gesagt, dass ihn der Tod wahrscheinlich auf dem Podbrdo (Berg der Erscheinung) oder auf dem Kreuzberg ereilen wird. Wenn er den Ort seines Sterbens hätte wählen können, hätte er sicher sein Sterbebett auf dem Podbrdo oder auf dem Kreuzberg gewählt. Und der Herr hat ihm in seinem Tod ein Stückchen irdischer Gerechtigkeit zuteil werden lassen, die wir Menschen verstehen. Diese beiden Berge waren sein Arbeitszimmer, sein Arbeitstisch, sein ganzes Interieur, sein liebster Gebetsort, seine reinen Berggipfel. Hier waren ihm der Herr und die Muttergottes nahe, so lebendig, menschlich und ganz und gar göttlich.
Vor allem anderen bleibt mir nur, zu danken.
Danke, dass Du den Weg der Friedenskönigin, die uns zu ihrem Sohn führen will, geebnet hast.
Für solche hast Du Dich nie gefürchtet, an die Türen zu klopfen. Und sie öffneten sich Dir.
Lieber Fra Slavko, in Deinem Leben gab es nicht nur Aufstiege, Du hast auch Schläge erhalten. Ich weiß, dass sie Dich in den letzten Jahren geschlagen haben, besonders in der letzten Zeit. Es schlugen Dich Menschen von nah und fern. Ich weiß, dass es Dir weh getan hat und das Du gelitten hast. Manchmal bist Du ein bisschen ausgewichen. Aber außer kürzeren Kommentaren hast Du alles der Zeit und dem gerechten Richter überlassen.
Verzeih, dass wir nicht immer mit Dir Schritt halten konnten. Das war uns nicht immer lieb. Nicht selten warst Du schneller in Ideen und Plänen. Du hattest schon den halben Weg zurück gelegt, bis uns klar war, dass man das tun kann. Du warst uns immer wenigstens um einen Schritt voraus.
Es ist uns schwer, dass er von uns gegangen und in den Himmel eingegangen ist. Aber danke, dass Du dem Ruf des Herrn und der Muttergottes gefolgt bist. Der Wille des Herrn ist das letzte Wort. Nehmen wir es an.
Liebe Gemeindemitglieder und Pilger, während der nächsten Monate werden die Menschen kommen und fragen: "Wo ist Fra Slavko, ist er zu Hause?" Antwortet ihnen: "Ja, er ist zu Hause, in seinem Heim!" Herr, schenke ihm den ewigen Frieden!
Die Geburtspfarre Cerin trauert und beweint einen großen Menschen - seinen großen Sohn Fra Slavko Barbaric, der so unerwartet von uns gegangen ist.
Ich sagte: Ein großer Mensch!
Er ist groß,
Wenn der heilige Franz Xaver in Fernost als Missionar über 40 000 Menschen getauft hat, hat Fra Slavko Millionen Menschen den Weg zu Gott gezeigt,
Aber der Große, der oben ist, darf nicht hinuntersteigen, sondern muss weiter nach oben gehen. So geschah es auch mit unserem Fra Slavko. Während er auf den Kreuzberg stieg und den Kreuzweg des Herrn betete, stieg er auf den Gipfel seiner Kalvarie und dann hob Gott ihn zu sich auf.
Die Geburtspfarre Cerin verabschiedet sich von seinem großen Menschen mit Trauer, aber auch mit Dankbarkeit, Stolz und einer sicheren Hoffnung.
Liebe Mutter, Brüder und Schwestern, Verwandtschaft und Freunde des verstorbenen Fra Slavko,
Wir trauern alle gemeinsam, aber verabschieden uns in Dankbarkeit, dass Gott in unserer Pfarre Cerin eine Familie gefunden hat, aus der dieser große Mensch hervorgegangen ist. Wir verabschieden uns mit Stolz von dem verstorbenen Fra Slavko, weil er dieser große Mensch war, aber wir verabschieden uns auch in der festen Hoffnung, dass die Muttergottes, der er ergeben war, sagt: Willkommen, mein Sohn, im Schoß des Vaters und der Mutter und danke Dir, dass Du meinem Ruf gefolgt bist!
Lieber Fra Slavko, danke Dir für alles! Ruhe sanft in dieser kroatischen, medjugorischen Erde! Ruhe in Gottes Frieden!
Verehrter, lieber Pater Slavko!
Heute, an deinem Sarg, möchte ich dir danksagen, im Namen all der vielen Priester aus dem deutschsprachigen Raum und aus der ganzen Welt, die von überall her nach Medjugorje gekommen sind, und hier eine Vertiefung und Neubelebung ihres Glaubens gefunden haben. Ich möchte dir danksagen, für die unzählig vielen jungen Menschen, die hier in Medjugorje ihre geistliche Berufung erfahren oder ihren Glauben an der Liebe Gottes zu ihnen neu entdeckt haben. Du hast durch dein geradliniges, engagiertes und vorbildliches Leben, in der Feier der Liturgie, im Wort der Predigt, und aus dem schriftlichen Wort deiner Bücher, ein tiefes Glaubenszeugnis für die Liebe Gottes zu uns Menschen und zu Seiner Schöpfung aufgezeigt und geschenkt. Du hast hier in Medjugorje den Aufruf der Gospa nicht nur wahrgenommen, sondern dich zu einem überzeugenden Werkzeug Ihres Rufes zur Umkehr und zum Glauben gemacht. Damit hast du allen Pilgern, die nach hier gekommen sind, gezeigt, dass wir die liebende Hand unserer himmlischen Mutter in dieser Welt brauchen, um den Weg zu Gott leichter und bewusster gehen zu können. Du hast uns in der Feier der hl. Messe, in vielen Beichtgesprächen, in der Feier der eucharistischen Anbetung, in der Auslegung der Heiligen Schrift und durch die übrigen Sakramente, den Weg zur wahren und wirklichen Gottesbegegnung in dieser Welt aufgezeigt. Du hast in unzählig vielen Treffen mit den Pilgern in fast allen führenden Weltsprachen, und durch deine Bücher, die ebenfalls in viele Weltsprachen übersetzt wurden, die Menschen teilhaben lassen, an deinem tiefen und innigen Gottvertrauen, dass Gott der uns alle unendliche liebende Vater ist.
Durch deinen plötzlichen Tod auf dem Križevac, zwischen der 13. und 14. Station des Kreuzweges, ist für uns alle noch einmal sichtbar geworden, dass der liebende Vater im Himmel, dein Lebensopfer mit Maria, die Ihren toten Sohn bei der 13. Station dem Vater aufgeopfert hat, angenommen hat. Täglich hast du einen der beiden Berge, den Križevac oder Podbrdo, in der Frühe des Tages bestiegen, immer den Rosenkranz in der Hand, und damit dein Tagewerk begonnen. Und auch der Tag deiner Beerdigung am Christkönigsfest ist für uns ein Zeichen, dass Christus, der König und Herr deines Lebens, dein Lebenswerk angenommen hat, und Maria, die Königin des Friedens, dich in das Friedensreich Ihres Sohnes führen durfte. In der gestrigen Botschaft verkündet uns unsere himmlische Mutter, dass du nun für den Himmel neu geboren worden bist. Und damit hast du natürlich den besseren Teil des Lebens erwählt und geschenkt bekommnen, den wir dir auch von ganzem Herzen gönnen, und den du dir auch als treuer Mitarbeiter der Königin des Friedens hier auf Erden verdient hast. Aber die Gospa sagt uns auch in dieser Botschaft, dass wir durch dich einen neuen Fürsprecher im Himmel gewonnen haben, und so bitten wir dich, dass du mit der gleichen Energie und dem gleichen Einsatz, wie in deinem irdischen Leben, nun auch in deinem himmlischen Leben, immer für uns da bist - so wie du es hier in Medjugorje immer für jeden von uns warst. Noch einmal, ein herzliches Vergelt's Gott für deine Freundschaft, deine Liebe und dein vorbildliches Leben. Auf Wiedersehen im Himmel!
Lieber Fra Slavko,
Wir warten noch immer auf Dich!
Am Freitag, nach dem Kreuzweg, wolltest Du im Majcino selo vorbeischauen. Ich weiß nicht, ob Du jemand Bestimmten sehen wolltes oder uns alle. Aber jetzt schmerzt es uns alle in dieser Reihe. Sogar die kleine Maja aus Bjelovar ist gekommen, hier sind Boris und Toni, die ungläubig schweigen und Tante Ružica fügt deshalb für Dich zum Rosenkranz das Gegrüßet seist Du Maria hinzu.
Lange blieben wir am Freitag in der Nacht beisammen und fragten uns, warum und wohin Du gegangen bist und sahen die verwirrten Schwestern, wie sie anstelle einer Antwort lange schwiegen.
Viele von uns begreifen noch nicht, was sich zugetragen hat, viele werden sich auch nicht an Deine Gestalt erinnern, aber uns alle erfüllt neben dem Schmerz und der stillen Wut ein Wunsch, der Wunsch, Dir unseren großen Dank auszusprechen.
Danke, Fra Slavko, dass Du die Idee hattest, Majcino selo zu gründen, danke, denn Du hast Dich nicht gefürchtet, uns, die wir so unterschiedlich sind, aufzunehmen. Danke, weil Du uns Lebensmut gelehrt hast, in dem Du uns aufgabst, am Podbrdo die Zehn vorzubeten, während wir noch die Gebete buchstabiert haben.
Danke, weil auch wir gesehen haben, dass die Spielsachen Farbe haben, dass Nutella süß ist, und dass für die Wippe zwei nötig sind. Danke, dass auch wir zur Kommunion wie die anderen Kinder in weißen Kleidern gehen konnten. Danke, dass Du uns gelehrt hast, wie man die Muttergottes liebt und zu Gott betet, danke, weil wir trotz allem entdeckt haben, was das Wort Liebe bedeutet. Während alle anderen bei der Begegnung mit uns sagten: Die Zeit heilt alles, hast nur Du und jetzt Dein Tod uns gesagt, dass die Zeit eine reine Mitreisende ist, während nur die Liebe alles heilt.
Wie dem Tod ein Augenblick genügte, um Dich uns zu entreißen, so wenig war notwendig, Deine Liebe und Dein Opfer zu erkennen. Von jetzt an wissen wir, dass jedes am Weg weggeworfene Stückchen Papier, jede schlechte Note, jedes Ungehorsam der Tante gegenüber sie beleidigt. Deshalb schreiben wir in diesem Nachruf das Gelöbnis fest, Deinen Worten und Deinem Werk treu zu sein.
Während wir menschlich trauern, ist es, als ob Du uns fragst: Kinder, wo ist euer Glaube. Und gerade in ihm sehen wir Dich in der Gemeinschaft mit unserer und Deiner Mutter und es ist uns leichter. Das ist für uns die einzige Hoffnung, denn warum nicht zugeben, dass mit Deinem Hinscheiden Majcino selo, unser Waisenhaus, selbst eine Waise wurde.
Sicher würden wir uns fürchten, wenn wir fortfahren würden, auf Dich zu warten. Warte Du lieber auf uns. Du bist ohnehin schon im Himmelreich und während wir zusehen, wie Du den Weg gehst, uns den Rücken zugewandt und leicht vorgebeugt aus Majcino selo fortgehst, sagen wir zum ersten Mal nicht mehr: Fra Slavko, lebe wohl, sondern mit wundem Herzen, reiner Kinderseele und einer Stimme voll Begeisterung sagen wir: Auf Wiedersehen und danke, lieber Fra Slavko!
Lieber Vater Fra Slavko,
Im Namen des Fonds der "Talentfreunde" Medjugorje und im Namen aller zehn Generationen von Studenten, denen Du Tausende Stipendien ermöglicht und ihnen beim geistigen Heranwachsen geholfen hast - wir danken Dir unendlich.
Wir nehmen Abschied von Dir, dem Schöpfer der Idee und dem Gründer des Fonds, von unserem verehrten und geliebten Präsidenten, unserem Fra Slavko.
Lieber Freund, die Tatsache des physischen Weggangs ist schmerzlich und schwer, aber der Glaube an die Wege Christi, die Wege des Kreuzes, die Du gegangen bist und mit dem Kreuz gelebt und unter dem Kreuz eingeschlafen bist, ist die Zusammenfassung Deines irdischen Weges, des Weges der Liebe, des Schenkens an den Menschenbruder.
Es ist in diesem Moment nicht möglich, alle gute, großen und edlen Taten aufzuzählen, mit denen Du diesen Fonds und uns Studenten verpflichtet hast. Wir sind uns auch ihres Ausmaßes nicht bewusst.
Überzeugt davon, dass die Zeit kommen wird, wo das Edle und das Ausmaß Deiner Werke erkennbar ist, sind wir bereit zu gestehen, dass wir uns in diesem Augenblick nicht der Größe dessen, was wir verloren haben, bewusst sind.
Wir sprechen das Gelöbnis aus, dass wir den Weg der Friedenskönigin gehen werden, den Du uns gewiesen hast.
Mit den Worten des Dankes, den die Mitarbeiter des Fonds und wir Studenten an Deiner Bahre aussprechen, bitten wir den himmlischen Vater, Dir einen verdienten Platz im himmlischen Jerusalem zuzuweisen, aber Deinen edlen Geist lasse bei uns.
Der Dichter A.B. Simic sagt:
"Du ahnst nicht meine Rückkehr und meine Nähe
in der Nacht, wenn in deinem Ohr der leise Mondschein rauscht…
Und wenn Du in der Dämmerung den schwarzen Schatten siehst, der sich bewegt
auf der anderen Seite des dunklen, ruhigen Wassers
Wisse:
Ich schreite aufrecht und feierlich
Wie neben Dir".
Du wirst immer in unseren Herzen und in unseren Gebeten bleiben.
Danke.
Danke!
Alle hat uns der plötzliche Tod von Fra Slavko Barbaric auf dem Kreuzberg in Medjugorje nach dem Kreuzweg überrascht. Nur ein solcher Tod, der Jesus ähnlich ist, gibt uns Trost und Hoffnung, dass der Herr die rechte Zeit gewählt hat.
Danke Dir, Fra Slavko, für alles, was Du für die Bedürftigen, Armen, für alle Studenten, alle Familien und für viele, viele andere getan hast.
Danke Dir, dass Du das Leben geschützt, Frieden und Liebe ausgestrahlt hast, dass Du immer Zeit für ein Gespräch hattest. Danke Dir für Dein Gebet, so konkret, so kraftvoll und so ausdauernd, für alle langen Wachen und Anbetungen auf den Knien, danke für Deine Beispielhaftigkeit.
Aber mehr als alles andere danken wir für Deine tägliche und unermüdliche Zeugnislegung der Botschaften der Muttergottes in diesen achtzehn Jahren Deines Aufenthaltes in Medjugorje.
Wir wissen, dass wir jetzt einen großen Beschützer und Fürsprecher im Himmel haben.
Verehrte Trauergemeinde, lieber Fra Slavko,
Mit Trauer im Herzen, schmerzerfüllt und in der Seele erschüttert verabschiede ich mich im Namen der Gemeinde Citluk, in der unser Verstorbener geboren wurde und einen großen Teil seines Lebensweges verbracht hat. Ich drücke meinen großen Dank und meine Dankbarkeit aus. Er hat sich nicht geschont und sich bis zum Ende verausgabt, brannte und verbrannte und ruhet jetzt in ewigem Frieden.
Seit dem sich der Himmel über Bijakovici und über Medjugorje geöffnet hat, sprach die Muttergottes aus ihm, aus Fra Slavko, dem Sohn des heiligen Franz, der seine Heimat und sein kroatisches Volk geliebt hat, ruft er die Welt wie ein "Verkünder des großen Königs" zu Gott, sagt auch, dass es ein Land Herzegowina gibt, über dem sich der Himmel geöffnet hat, dass in ihm ein Gottesvolk lebt - das kroatische Volk, ein Volk des Glaubens, der Kultur, das Schaden erlitten hat und hofft.
Wie viele haben durch ihn von uns gehört?
Wie viele haben uns seinetwegen geholfen?
Wer könnte das zählen?
Am Donnerstag haben wir mit den Donatoren in Majcino selo über das Projekt eines Altenheimes gesprochen.
Fra Slavko, Du hast Medjugorje geliebt! Warst verliebt in den Kreuzberg!
Auf dem Kreuzberg hast Du den letzten Atemzug getan und Deinen Geist aufgegeben.
Und in Medjugorje die ewige Ruhe und den Frieden gefunden.
Fra Slavko: Danke für jedes Wort!
Danke für jeden Rat!
Danke für jede Anregung!
Danke für jede Hilfe, die uns durch Deinen Verdienst zuteil wurde!
Danke für jedes gute Werk!
Danke, dass Du die Welt mit Deiner Heimat und Deinem Volk bekannt gemacht hast!
Fra Slavko, vergiss auch nicht im Himmel die Bedürfnisse und Bedrängnisse Deines Gebietes, Deiner Heimat und Deines Volkes. Schlafe den Schlaf eines großen, engagierten und unermüdlichen Arbeiters und Gerechten.
Lieber Bruder, Fra Slavko!
Wie sollten wir uns nicht an all die Jahre erinnern, die wir gemeinsam verbracht haben: an jedes unserer gemeinsamen Gespräche, an jedes gemeinsame Gebet und an alles, was wir gemeinsam erlebt haben? Wie sollten wir uns nicht an jedes Deiner Opfer und an jeden Deiner Kämpfe für uns erinnern? Wie uns nicht an Deine Güte und an Deine Liebe zu uns erinnern? Oft hast Du uns gesagt: "Wisst Ihr, dass ich Euch liebe?!" Wir haben diese Liebe so viele Male und auf so viele Weisen gefühlt. Wir erinnern uns an so viele Deiner Worte. Oft hast Du uns nach der Erscheinung gefragt: "Wie geht es unserer Muttergottes?" Du bist, Bruder, jetzt bei ihr, Du, der Du ihr Dein Leben geweiht hast, Du, der Du alles unternommen hast, damit alle ihre Liebe und ihre Güte kennen lernen. Diese Liebe und Güte war tatsächlich in Dir, das konnte jeder erfahren, der Dich kennen gelernt hat. Wir danken Dir, lieber Bruder, für Deine Unterstützung, die wir so viele Male nötig hatten. Du hast sie uns in jedem Augenblick gegeben. Wir danken Dir für jeden Rat, den Du uns gegeben hast, als wir ihn am meisten benötigten. Danke Dir, dass Du uns durch unser geistiges Leben geleitet hast und uns durch das Gebet in unserem privaten Leben geholfen hast. Danke Dir für jeden Deiner Besuche bei uns zu Hause, der so viel Segen und so viel Freude in unsere Familien gebracht hat. Danke Dir für jedes Spiel mit unseren Kindern, die selbst den echten und wahren Freund zu erkennen wussten. Heute, lieber Freund, weinen wir, aber gleichzeitig freuen wir uns, denn Du bist bei ihr, die Du so maßlos geliebt und ihr Dein Leben geweiht hast, und das ist die Muttergottes. Dein Werk, Deine Güte und Liebe werden immer in uns leben, und Du lieber Bruder, bete immer für uns und wache über uns. Jetzt sagen wir Dir das, Bruder, was Du uns immer gesagt hast: Weißt Du Bruder, wie sehr wir Dich lieben?
Deine Jakov, Ivan, Mirjana, Ivanka, Vicka und Marija
Liebe Brüder und Schwestern! Lieber Fra Slavko!
Niemand von uns, die wir Dich besser kannten oder mit Dir lebten, brauchte Dich zu fragen, wohin Du am Sonntagnachmittag gehst. Wir alle wussten, dass diese Zeit strikt reserviert war für das Beten des Rosenkranzes auf dem Podbrdo. Kein Regen, keine Sonne, kein Wind, kein Sturm oder irgend etwas anderes konnte Dich von Deiner Absicht abbringen. Heute ist der Podbrdo leer und wartet traurig auf seinen häufigsten und liebsten Besucher. Aber Du bist nicht da! Es gibt Dich nicht, weil es dem Herrn über Leben und Tod gefallen hat, Dich gerade am Freitag, als Du zum wer weiß wievielten Mal auf den steilen Kreuzberg gestiegen warst, über die Leiden und Mühen Deines Lehrers und Retters Jesus Christus unter dem Kreuz nachdenkend, Deine Seele Gott übergeben hast. Was für eine Symbolik! Du liebtest das Kreuz, hast es unermüdlich getragen, es regelmäßig angebetet und unter ihm auf dem Kreuzberg am Freitag Dein Leben ausgehaucht.
Fra Slavko wurde zu einer Zeit geboren, wenn der Frühling den Winter ablöst, am 11. März 1946 in Dragicina, in der Pfarre Cerin, vom Vater Marko und der Mutter Luca, geborene Stojic. Die Grundschule beendete er 1961 in Cerin. Von 1961 bis 1965 besuchte er das klassische Gymnasium in Dubrovnik, wo er das Abitur ablegte. Den Franziskanerhabit legte er zum ersten Mal am 14. Juli 1965 in Humac an. Theologie studierte er in Visoko, Sarajevo, Graz und Freiburg. Das feierliche Gelübde legte er am 17. September 1971 auf La Verna ab, wo sein und unser Vater, der heilige Franz verwundet wurde. Am 19. Dezember 1971 wurde er in Reutte (Österreich) zum Priester geweiht. Nach 5 Jahren pastoralen Dienstes in Capljina geht er zum Aufbaustudium nach Freiburg, wo er 1982 aus dem Gebiet der Religionspädagogik doktoriert und den Titel eines Psychotherapeuten erhält. Von 1982 bis September 1984 wirkte er in Mostar als Religionslehrer für Studenten.
Wegen seiner Kenntnis der europäischen Hauptsprachen und der unermesslichen Liebe zur Muttergottes und neben den Verpflichtungen in den Pfarren, in denen Fra Slavko wirkte, widmete er jede freie Minute der Arbeit mit den Pilgern in Medjugorje. Im September 1983 wurde er offiziell nach Medjugorje versetzt, wo er bis September 1985 bleibt. Von 1985 bis September 1988 übt er das Amt eines Pfarrvikars in Blagaj aus. Seine freie Zeit nutzt er in Medjugorje, indem er unermüdlich mit den zahlreichen Pilgern arbeitet, die diesen Ort besuchen. Von 1988 bis 1991 ist er Mitarbeiter des Novizenmeisters auf dem Humac, wo er gleichzeitig das Amt eines Pfarrvikars ausübt.
Mit dem Beginn des Krieges in Bosnien und Herzegowina, als die meisten älteren Frater als Vertriebene nach Tucepi gingen, meldete sich das Problem der Beichtväter in Medjugorje. Nach mündlicher Erlaubnis von Fra Drago Tolj, dem damaligen Provinzial, siedelt Fra Slavko nach Medjugorje um und bleibt hier bis zu seinem Tode, der uns alle am Freitag um 15.30 Uhr überrascht und erschüttert hat.
Jemand schreibt, dass es nicht so wichtig ist, wie lange man lebt, sondern wie man lebt. Wenn dies in der Tat ein Maßstab ist, so kann man mit Sicherheit sagen, dass Fra Slavko wenigstens drei Menschenleben gelebt hat. Er war ein unermüdlicher Arbeiter ohne Arbeitszeit und Arbeitsplatz; jetzt konntest du ihn sehen, wie er mit den Pilgern sprach, ein Stunde später, wie er Trauernde tröstet, die ihn jeden Tag aufgesucht haben, danach, wie er ins Majcino selo eilte, eine Institution, die er gegründet und an der er so viel Freunde hatte, eine Institution, die heute mehr als 60 Personen versorgt. Es sind hauptsächlich Kriegswaisen oder Kinder aus zerrütteten Familien.
Was unser Fra Slavko alles gearbeitet hat, ist schwerlich aufzuzählen, denn dazu brauchten wir viel, viel Zeit. Davon zeugen am besten Hunderte von Beileidstelegrammen, die wir in diesen Tagen aus der ganzen Welt erhalten haben. Mit einem Wort, er war das Kind im Kinde, der Leidende im Leidenden, der Intellektuelle im Intellektuellen. Er war die Mutter der Verlorenen und Verlassenen, der Sammler der Ausgestoßenen. Er war Abhängiger von denen, die Hilfe brauchten. Wir wollen wenigstens das erwähnen, was allen bekannt ist, dass er den Sonnenaufgang regelmäßig auf dem Kreuzberg oder dem Podbrdo erwartet hat und den Tageswechsel auf den Beinen. Niemand hat ihn jemals gesehen, wie er an seinem Computer sitzt und schreibt und er gehört sicher zu den fruchtbarsten Schriftstellerns von Büchern geistlichen Inhaltes. Seine Bücher wurden in etwa zwanzig Sprachen übersetzt und weltweit über 20 Millionen Exemplare gedruckt.
Viele sagten von ihm, dass er ein Wunder von einem Menschen sei und er war das wirklich. Deswegen ist sein Weggang von uns um so schmerzlicher, denn Wunder ereignen sich nicht jeden Tag und auch solche großen Persönlichkeiten werden nicht oft geboren.
Mein lieber Fra Slavko! Ich habe mir nicht träumen lassen, dass wir uns so schnell trennen würden, nicht im Traum daran gedacht, dass gerade ich Dir dieses Curriculum vitae lesen muss, obgleich gesagt wird, das Perlen kein Curriculum vitae, sondern ein Curriculum gloriae haben; sie leben permanent, weil sie nicht gefunden, sondern geschenkt werden, aber dem Herrn über Leben und Tod gefiel es, Dich gerade jetzt zu sich zu rufen und wir müssen uns seinem Willen beugen. Du hinterlässt ein großes Projekt, dass nur schwer ohne Dich verwirklicht werden kann, aber hier, an diesem offenen Grab, in dem Du in Frieden ruhen wirst, verspreche ich Dir, dass wir wenigstens versuchen werden, dort fortzufahren, wo Du stehen geblieben bist, denn ich weiß, dass das Dein größter Wunsch ist.
Ruhe in Gottes Frieden und der gute und gnädige Gott vergelte Dir jedes Deiner guten Werke. Amen.