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Vier jugendliche trennen sich von einem schlaraffen leben um die kutte anzuziehen

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Die Franziskaner-Basilika von Tomislavgrad in der Herzegowina, in der der Kroate Tomislav vor 900 Jahren zum König gekrönt wurde, hat dieses Jahr in einer besonders feierlichen Atmosphäre die Gelübde von Seminaristen erfahren. Acht von der Familie der Franziskaner, von Angehörigen und Freunden umgebene Seminaristen aus der Herzegowina legten zusammen mit vier Brüdern aus dem Ausland (drei Amerikaner und ein Australier) die Gelübde ab.

1. Einen Stein auf das mondäne Leben gelegt
Im Gespräch auf kroatisch mit John Ringelstein, strahlen uns lebendige, lachende, durchdringende und ehrliche (beinahe die eines Heiligen) Augen an. In Chicago geboren, getauft, war er kein praktizierender Glaubender gewesen. Er rief Gott nur im Bedarfsfalle an. Er sagt, immer den rechten Weg gesucht zu haben, jedoch auf den falschen gekommen zu sein. Nach der Schule für Mechaniker, arbeitete er in einer Firma. Er hatte keine Geldsorgen, besuchte Nachtlokale, trank Bier, schaute fern und hatte Umgang mit Mädchen. In dieser Welt, die ihn zu befriedigen suchte, hat er einige tiefe Krisen mit sehr schlechten Erlebnissen erfahren...

"Einmal ging ich frühmorgens zur Hl. Messe. Ich suchte Gott. Der Pfarrer war eben von Medjugorje zurückgekommen und sprach über die Madonna. Ich sah mir einen Film über diesen Pilgerort an und las auch ein Buch darüber. Ein paar Wochen später am 10.5.88 befand ich mich in Medjugorje, wo ich sieben Tage blieb. Das war meine erste Erfahrung mit Gott. Zurück in Amerika wurde ich am Arbeitsplatz befördert und erhielt eine Gehaltserhöhung. Ich sagte zu mir selbst: das kann nicht so weitergehen und kehrte nach Medjugorje zurück und blieb sieben Wochen in der Gebetsgruppe auf der Suche nach meiner Berufung. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Heimat im Mai 1989 kehrte ich nach Medjugorje zurück um dort endgültig zu bleiben. Ich fühlte, daß Gott mich suchte um mich einer Aufgabe zuzuführen. Ich fragte Fra Slavko Barbaric ob ich Mönchsbruder werden konnte. Er gab mir zur Antwort: warum nicht?

Ich habe in Slano drei Monate verbracht, ich erlernte das Kroatische in Zagreb und arbeitete in Medjugorje an allem, was sich mir anbot. Am 15. Juli des vergangenen Jahres wurde ich eingekleidet und habe mein Noviziat in Humac, nahe Ljubuski verbracht. Jetzt, nach einem Jahr lege ich das Gelübde ab. Ich habe hier mich selbst entdeckt."

2. Auch die Erzählung des jungen Anthony Burnside aus Melbourne gleicht der Vorhergehenden. Dieser spricht etwas langsamer und hat ein seriöses Aussehen, sowie einen verhalteten Charakter. Die Überzeugung über sein Tun ist genauso groß.

"1962 in Melbourne geboren, in Geographie promoviert, begab ich mich für sechs Monate auf die Reise nach Europa und kam so nach Medjugorje. Bis zu diesem Zeitpunkt kümmerte ich mich nicht um Gott. Nach nur drei Tagen Aufenthalt in Medjugorje habe ich mein Leben geändert."

Auch Anthony gehörte zur Gruppe von Pater Luciano. Wie der erste, so machte auch er diesselbe Entwicklung durch.

"In Australien war er sehr beschäftigt: Studium, Arbeit in der familieneigenen Pferdefarm, Reiten. Ich kümmerte mich wenig um Gott (...). Ich hatte mir vorgenommen nur einen Tag in Jugoslawien zu bleiben, aber es kam anders. Im ersten Augenblick konnte meine Familie die Entscheidung nicht verstehen. Aber dann kamen auch sie nach hierher und verstanden. Die Kroaten sind Christen und der Glaube war immer tief verwurzelt, die Menschen sind gutherzig. Wir in Australien sind mit meteriellen Reichtümern übersät, hier aber findet sich ein anderer Reichtum: der Geistige."

3. Medjugorje wertvoller als Wall Street. Der dritte, John Sweeny, wirkt sympathisch, ist geistreich ohne pathetisch zu sein. Seine Erfahrung könnte als Inhalt für einen Film verwendet werden. 26-jährig, in New York geboren, getauft, der jüngste von acht Kindern. Infolge seiner Eingebung hat er nichtsdestoweniger als die bekannte Wall Street verlassen, der "heilige" Ort des meteriellen Wohlstandes. In diesem Fall hat die Madonna von Medjugorje den mächtigen Gott des Geldes besiegt.

"Ich habe in Virginia in Handel und Finanzen promoviert und begann sofort in Wall Street zu arbeiten", so erzählt John. Im dritten Jahr meiner Tätigkeit hatte ich schon meine eigene Firma, einen großen Kundenstock und Geld... Ich wünschte mir noch mehr Kunden, rief einen Geschäftsmann um einen Termin mit einem neuen Kunden zu vereinbaren. Dieser hat meine Einladung abgelehnt mit der Begründung er sei Christ. "Wenn du schon ein Christ bist, was hast denn du in Wall Street verloren?", war meine Antwort. "Ich liebe die Kunden, gab er mir zurück. Ich war erstaunt, doch ich sagte zu ihm: "Das ist doch alles Unsinn, wir sind ja wegen des Geldes hier."

Nun begann er mir über Medjugorje zu erzählen und gab mir auch einige Bücher. Ich nahm sie formhalber zu mir, las sie aber dann doch. Mir schien es, als ob Menschen an Dummheiten glaubten. Jetzt weiß ich aber, daß das ein Zeichen des Hl. Geistes war.

Es begann sich in mir etwas zu rühren. Die Botschaften waren so klar und durchdringend, sodaß ich nicht derselbe bleiben konnte. Ein Kampf begann in mir zu entbrennen. Die Logik trieb mich zur Überlegung: Ich kann nicht behaupten, Jesus Christus existiere, es besteht aber die Möglichkeit, daß es so ist. Ich sagte mir, wenn ich Zeit finde, dann fahre ich nach Medjugorje und dann werde ich schon sehen, worum es sich da handelt. Ja und ich ging dorthin, mit eben diesem Kunden.

Nach nur 24 Stunden meines Aufenthaltes in Medjugorje, hat Gott mein Leben geändert. Wir kamen zur Nachtzeit an, gerade als der Seher Ivan die Erscheinung auf dem Berg hatte. Als Atheist angekommen, war ich ein Suchender, offen für neue Erfahrungen. Es befanden sich 500 Menschen auf dem Berg und sie sangen und beteten den Rosenkranz In totaler Ekstase warf sich Ivan auf die Knie. Die Muttergottes erschien ihm... Ich fühlte mich sehr nahe an der Jungfrau, näher als viele andere. Ich war fasziniert von den kroatischen Menschen und von ihrem Glauben. Die Franziskanerkutte hatte es mir angetan. Ich war nicht alleine. Ich war mit vielen anderen vereint..."

Nach dieser schönen Erfahrung in Medjugorje kehrt John nach New York zurück, zur Börse. Er liest aus der Bibel den Abschnitt, als Jesus sagt, daß man nicht Gott und dem Mammon dienen darf. Die Frage stellt sich nun von alleine. Wünschst du dir Geld, Nachtlokale, Diskotheken, oder Gott?

Er gab alles den Armen.

"Die Entscheidung war einfach", sagte John. "Ich verkaufte alles und gab es den Armen. Mit zwei Hemden und ein paar Hosen kam ich nach Medjugorje. Ich schlief wo man es mir anbot und sagte den Patres für das Brot arbeiten zu wollen. Vier Monate lang war ich in Fatima. Schon dort begriff ich, daß ich Priester werden sollte. Alles sprach gegen die Entscheidung, die Sprache, die Kultur... Gott aber hat sich meines sterilen Lebens angenommen und ich durfte die Freude der Weihe erleben.

4. Sehr ähnlich auch die Erzählung von Peter, der in Amerika Alkoholiker betreute, wir konnten jedoch nicht mit ihm sprechen.

Was sagt der Erzieher dieser Novizen, Bruder Mate Dragicevic?

"Mit ihnen zu arbeiten war sehr interessant, jedoch gefährlich. Von Anfang an habe ich die ausländischen Kandidaten mit den Unseren zusammengetan, auch wenn es nicht leicht war den Amerikaner, als Herrscher, an die Seite des Kroaten zu stellen, der seit Jahrhunderten für seine Existenz kämpft, um sie zu einer Familie zu verschweißen... Nun gut, das Novizen-Jahr in Humac war ein Erfolg."

Es kam dann also der feierliche Tag der Gelübde. Die Menschen sangen mit ihnen zusammen in der Kirche auf englisch die Hymne "This is the day" (Das ist der Tag), während die Glocken der Basilika von Tomislavgrad lange ertönten und weit über das Land Duvno zu hören waren. Wer diese Glocken einmal gehört hat, vergißt sie nie mehr.

(Denis Derk, "Vecernji List", Zagreb)

 

 

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